Am Beispiel des im Rahmen des Steirischen Herbstes aufgeführten Stückes „Gólgota Picnic“ zeigt sich sehr drastisch das Spannungsfeld zwischen dem Christentum und der „Kunst“, nämlich den Aktivitäten, die von Politikern und sogenannten Künstlern als Kunst bezeichnet werden. Denn die Tatsache, dass vom Grazer Bürgermeister, vom steirischen Landeshauptmann und von der Kulturministerin Steuergelder missbräuchlich verwendet werden, rechtfertigt noch nicht, von Kunst zu sprechen. Das Stück „Gólgota Picnic“ stellt eine Herabwürdigung und Verspottung des christlichen Glaubens dar und verstößt damit gegen das Österreichische Strafrecht.
Die Blasphemie des Stückes zeigt sich in verschiedener Weise durch aktionistische Darstellungen, die in schamloser Weise mit der Kreuzigung und verschiedenen Bibelzitaten eher der Verherrlichung des Bösen dienen als zum Nachdenken über unsere Gesellschaft anregen. Die verwendeten Mittel sind teilweise mit den Machwerken von Hermann Nitsch zu vergleichen, der ebenfalls in übelster Weise christliche Symbole missbraucht. Schon Sigmund Freud erklärte: „Die Zerstörung des Schamgefühls bewirkt eine Enthemmung auf allen anderen Gebieten, eine Brutalisierung der Persönlichkeit des anderen.“
Die Christen, die vor dem Orpheum in Graz protestierten, fühlen sich zutiefst in ihrer Würde als Christen verletzt. Im Gebet (das nicht nur eine „Rezitation“ des Kreuzweges war) mahnten sie bei den Theaterbesuchern den Respekt vor dem Christentum ein. Dr. Rudolf Gehring, Bundesobmann der Christlichen Partei Österreichs, machte darauf aufmerksam, dass sie mit ihrem Besuch und mit ihrem Applaus zur Verhöhnung des Christentums beitragen. Dadurch werde auch der Boden für weitere blasphemische Handlungen aufbereitet und werden die ständig zunehmenden Angriffe auf das Christentum und die katholische Kirche unterstützt. Gehring forderte die Besucher auf, dass sie nach dem Stück in wahrhaftiger Weise darüber nachzudenken, ob für sie eine Bereicherung in ihrem Leben stattgefunden hat oder ob sie lediglich ein aktionistisches Stück gegen das Christentum gesehen haben. Der Vertreter der koptischen Kirche, Viktor Elkharat, erinnerte an die vielen Verfolgungen seiner koptischen Glaubensbrüder in Ägypten, auch durch die muslimischen Angehörigen des „arabischen Frühlings“.
Viele Christen fragen sich:
Warum wird ausgerechnet Jesus Christus als Terrorist dargestellt,
wenn das Christentum von ihm als Religion des Friedens und der Nächstenliebe gestiftet wurde?
Was wäre, wenn der Prophet Mohammed derart gezeigt würde?
Die selbsternannten „Künstler“ und die Vertreter des Zeitgeistes berufen sich stets auf die Freiheit der Kunst, wonach praktisch alles erlaubt sei, wollen aber offensichtlich nicht einmal das geltende Strafrecht als Grenze akzeptieren. Wie ist Kunst aus christlicher Sicht zu verstehen? Nach einem Brief aus dem Jahr 1999 von Papst Johannes Paul II. an die Künstler beruft Gott Menschen mit der Aufgabe, Künstler zu sein. Dadurch sind diese Menschen verantwortlich, dass sie aus ihrem Leben ein Kunstwerk für Gott schaffen und dass ihre Werke moralischen Wert besitzen. Der Künstler ist zum Dienst an der Schönheit berufen, die wiederum der Ausdruck des Guten in der Schöpfung ist. Ein geglücktes, von einem tiefen Sinn erfasstes Leben, entsteht daher nicht über den Weg des Bösen, sondern des Guten. Jedes künstlerische Werk hat einen qualifizierten sozialen Dienst im Interesse des Gemeinwohls zu leisten und nicht nur die Menschen zu provozieren. Jede echte Form der Kunst ist – jeweils auf ihre Art – ein Zugang zur tiefsten Wirklichkeit des Menschen und der Welt.
(hier der Beitrag in der ZiB 24)
„Golgota Picnic“: Unappetitliche Szenen, wütende Proteste
Das Kulturfestival Steirischer Herbst ist seit Jahren Garant für empörende Inszenierungen. Obwohl üppig vom Steuergeld der Bürger gefördert, belieben die Verantwortlichen, die unfreiwilligen Sponsoren fortwährend zu provozieren, im Idealfall auch ihre Gefühle zu veletzten. Derlei befürchtete man auch durch das Theaterstück „Golgota Picnic“ des argentinischen Regisseurs Rodrigo Garcia. Bei den zuständigen Politikern gingen zahlreiche Protestmails ein, vor der Premiere am Freitag wurde demonstriert.
Es wurde aufgeührt, und die beschrieben Szene dürfte den Kritiken in den Medien zufolge so oder ähnlich stattgefunden haben, wenngleich die Realität hinter den verklärenden Worten kaum greifbar ist. Barbara Petsch zieht in der Presse – welch Wunder! – Parallelen zu Hermann Nitsch: Wo Nitsch selbst als Priester amtiert, werfen die spanischen Jungs und Mädels, auf ihren Camping-Sesseln lümmelnd, quasi mit faulen Eiern.
Pfarrer im Publikum: „Kampf um die Seele des Menschen“: Für den ORF (hier der Beitrag in der ZiB 24) war das Picknick immerhin „deftig“, aber sicher nicht blasphemisch, erteilte doch ein Pfarrer unter den Premierenbesuchern höchstpersönlich die Absoulution: Eine vermeintliche Kreuzigung, Tanzende mit verräterischen Wundmalen an Händen und Füßen: Eine Gruppe von Demonstranten befürchtete vor der Vorstellung Blasphemie. Der Grazer Pfarrer Hermann Glettler konnte die Befürchtung nicht bestätigen, er sieht in dem Stück „den Kampf um die Seele des Menschen.“
Die Kleine Zeitung beschreibt das ganz und gar Unblasphemische etwas näher: In einen Bildersturm aus Kreuzigungsposen und frisch gemahlenem Fleisch, aus nackten Körpern, die sich in einem Brei aus Brot und Farbe wälzen, aus ausgespuckten Burgern und geöffneten Schößen in Großaufnahme – eine Live-Kamera projiziert das Bühnengeschehen auf eine gut 50 Quadratmeter große Leinwand.
Vom Auftritt des nackten Pianisten am Ende zeigte sich die Kritikergemeinde übereinstimmend begeistert. Die Presse schließt mit einem verhöhnenden Seitenhieb auf gläubige Christen, deren Steuergeld das Theater mitfinanziert hat: Das Publikum schien angetan. Gläubige, auch fern Stehende, dürften sich hier nicht wohl fühlen. Alle anderen aber haben sich wohl die Frage gestellt, ob zeitgenössische Kunst nicht manchmal mehr über die Kirche zu erzählen weiß als diese selbst.
Anzeige gegen Blasphemie-Theater in Graz
Am 29. September erstatte die „Christlich-Soziale Arbeitsgemeinschaft Österreichs“ eine Strafanzeige gegen
1. Rodrigo García, Regisseur
2. alle im Theaterstück „Golgota Picnic“ beteiligten Schauspieler
3. die Verantwortlichen der Grazer Spielstätten
wegen: öffentlicher Herabwürdigung und Verhöhnung religiöser Lehren nach § 188 StGB.
In der Begründung der Anzeige heißt es: „Vom 30. September bis zum 2. Oktober 2011 ist beabsichtigt, in den Grazer Spielstätten, Orpheum, Orpheumgasse 8 in 8020 Graz das Theaterstück „Golgota Picnic“ aufzuführen. In dieser Aufführung wird nicht nur allgemein die christliche Religion, sondern im besonderem die Person Jesu Christi herabwürdigt, lächerlich gemacht und als Terrorist dargestellt. Desweiteren werden die Genitalien der teilweise nackten Schauspieler im Detail auf die Großleinwand projiziert.
Gegen Kunst im allgemeinem ist nichts einzuwenden. Aber die Kunst hat auch ihre Grenzen“! Manchmal habe ich den Eindruck, dass solche hässlichen Provokationen absichtlich gegen Christen gerichtet werden, um Menschen „aus der Reserve zu locken“. Diese Aufführung in Graz in dazu geeignet. Ich hoffe nicht, dass labile Menschen deshalb zu einer Straftat verführt werden. Oder wartet man darauf, dass eine solche Situation entsteht? Was wäre, wenn statt Jesus Christus der Prophet Mohammet so blasphemisch dargestellt und seine Religion lächerlich gemacht würde? Ich glaube nicht, dass überhaupt eine Vorstellung zu Ende gespielt werden könnte, ohne dass moslemische Gläubige lautstark oder gar mit Gewalt eingegriffen hätten. Die Staatsanwaltschaft Graz ist nun gefordert. Verbieten Sie die Aufführung und schützen Sie so möglicherweise die Theaterbesucher.“ Ein P.S. der Anzeige kommentiert: „Wie dekadent die Verantwortlichen der Bundes- und Landesregierung geworden sind, zeigt, dass sie diese gotteslästerliche Aufführung auch noch mit Steuermittel unterstützen.“ {Quelle: www.gloria.tv}