Düsseldorf/Berlin/Rom/Genf (idea): Religion kann und darf niemals Terror und Gewalt rechtfertigen. Dazu mahnen Kirchenleiter aus Anlass des Gedenkens an die Terroranschläge vom 11. September 2001. Bei den vom islamisch-extremistischen Terrornetzwerk El Kaida verübten Selbstmordattentaten kamen in New York, Washington und Shanksville (US-Bundesstaat Pennsylvania) fast 3.000 Menschen ums Leben. Für den EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), ist das Gedenken an das Inferno vor zehn Jahren „eine Ermahnung, in allen Religionen Gewalt legitimierende Elemente zurückzudrängen und den friedenschaffenden und friedenserhaltenden Dienst der Religionen zu fördern“. Religion dürfe nicht zum Instrument politischer Absichten werden. Christen sollten vielmehr die Friedfertigkeit des Glaubens betonen, erklären und erkennbar leben.
Huber: Terror beim Namen nennen: Der frühere EKD-Ratsvorsitzende, Bischof i.R. Wolfgang Huber (Berlin), sieht zwei große Aufgaben: den Terror – auch den religiös begründeten – unerschrocken beim Namen zu nennen und sich zugleich vor pauschalen Urteilen über eine ganze Religion zu hüten. Deutlich kritisiert werden müsse der Missbrauch des Glaubens an Gott sowie des Islam durch Organisationen wie El Kaida, um ihr mörderisches Tun zu rechtfertigen, sagte Huber der Zeitung „Mannheimer Morgen“. Es sei eine „religiös ganz aberwitzige Vorstellung“, dass ein Terrorist vor Gott zum Märtyrer werde. Aber es gebe auch keinen Anlass, den Islam als Ganzes zu verdächtigen und von einem Kampf der Kulturen zu sprechen. Huber: „Es geht vielmehr um einen Kampf der Kultur.“ (more…)