kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

TOD IM ESSEN 19. Juni 2011

Filed under: Werte für Jugend — Knecht Christi @ 01:09

Eigentlich wäre das Ganze eine langweilige Geschichte. Eigentlich – wäre da nicht das Leid vieler Menschen, die mit dem neuen Darmbakterium infiziert sind. Langweilig, weil systemkonform.

 

So lange in die landwirtschaftliche Produktion kein neues Denken einzieht, werden uns Lebensmittelskandale begleiten. So sicher wie das Amen in der Kirche. So lange in der Landwirtschaft nach der Maxime produziert wird, dass es viel sein muss und billig. Der Wahnsinn hat Methode. Es werden Nahrungsmittel im Meer versenkt, die zuvor subventioniert produziert wurden. Brot wird verbrannt. Es werden Tiere mit Antibiotika und Hormonen verseucht, wie sonst vielleicht nur die Profis von der Tour de France. Kein Wunder, dass die Bakterien resistent werden. Solange kein Respekt vor der Schöpfung, eine Achtung vor dem Lebendigen da sein wird, wird immer wieder das tödliche Gesetz des Marktes auf seine Verursacher zurück fallen. Der „Gott“ Mammon, das hat uns Christus gesagt, ist ein gefährlicher Dämon. Und er hält die Herzen vieler Menschen gefangen. Und wir ernten, was wir säen.

 

Albert Schweizer nannte die Quintessenz des Christentums die „Ehrfurcht vor dem Lebendigen“. Und viele Jahrhunderte zuvor wusste schon die heilige Hildegard, dass „die Natur leidet, wenn der Mensch sündigt“. Bevor nicht eine grundlegende Wende in der Wirtschaft, besonders der Lebensmittelindustrie, einsetzt, werden uns notwendigerweise und notgedrungen Lebensmittelskandale begleiten, wie ein fieser Grundton in der Kakophonie des Kapitalismus.

 

 

Wende des Denkens heißt in der Sprache der Bibel „Metanoia“. Wörtlich heißt das Umdenken. Wird gemeinhin als Bekehrung übersetzt. Sagen wir es ruhig mal deutlich: Ohne dieses Umdenken gehen Mensch und Umwelt zum Teufel. Dabei wird uns Christen der Respekt vor der Nahrung schon im Sakrament nahe gelegt.

 

 

In dem Fest von Fronleichnam feiern wir den Gott, der sich im Lebensmittel zeigt. In dem Brot, das unsere Lebensmitte ist. Fronleichnam heißt, dass Christus uns so nahe ist wie das Brot. Dass er gekommen ist, damit wir das „Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh. 10, 10). Am Fest Fronleichnam demonstrieren die Christen ihren Glauben. Sie demonstrieren das Vertrauen, dass, wer dieses Brot isst, lebt auch wenn er stirbt. Neben diesem wichtigen jenseitigen Aspekt gilt aber auch der Diesseitige: Nur wer Achtung vor den Lebensmitteln hat, kann Christus als Lebensmitte feiern. Ich denke, es ist schon etwas gewonnen, wenn diejenigen, die an Fronleichnam zur Prozession gehen, tags darauf einfach bewusst mit ihren Lebensmitteln umgehen. Bewusst, achtbar, dankbar. Zum Glück gilt eben nicht nur der täglich erlebte Schrecken vom Tod im Essen, sondern auch sein genaues Gegenteil. In der Eucharistie essen wir, richtig und ehrfürchtig genossen, das Leben.

 

 

Folgen wir gemeinsam dem Gott, der sich im Lebensmittel schenkt.

 

 

Bella Ella

 

5 Responses to “TOD IM ESSEN”

  1. Saphiri Says:

    Im Umgang mit unseren Lebensmittteln, zeigt sich die vollendete Menschenverachtung der Gewinnmaximierer.

    Würden die nicht mit Subentionen in ihrem Verhalten bestärkt, das bewirkt, kein Lebensmittlvergifter hat ein Risiko zu tragen, so hätten wir mehr Sorgfalt im Produzieren von Lebensmitteln, das diese auch Mittel zum leben bleiben.

    • Horst.B. Says:

      Gott als Seelenspeise
      Im Rig Veda steht geschrieben: „Wir verzehren alle Formen der göttlichen Offenbarungen“ (1- 40-6). Alle göttlichen Offenbarungsformen sind also Nahrung für unsere Seele. Sie umfassen vier Kategorien: das göttliche Licht, den göttlichen Klang, das göttliche Wort oder soma, den reinen Bewusstseinsstrom Gottes, und den „Heiligen“ oder Gottessohn. Von ihm heißt es ebenfalls: „Er ‚isst’ Gott“ (1-33-9). Nach dem Prinzip, dass der Mensch „ist, was er isst“, stellt er somit selbst „eine Verkörperung der Kraft Gottes“ und ihrer Offenbarungsformen dar (vgl. 1-40-7) und kann sie auch anderen offenbaren. Auch von ihm gilt daher, dass er „Nahrung für uns“ ist (vgl. 1-40- 7). In diesem Sinne konnte Christus von sich sagen: „Ich bin das Brot des Lebens“ (vgl. Jh 6,35), wobei er nicht seine vergängliche irdische Gestalt meinte, sondern seinen unvergänglichen spirituellen „Gehalt

      • Horst.B. Says:

        +•Sie versorgen uns mit allem, was wir zu unserem Wohlergehen und Gedeihen brauchen.
        •Sie bringen uns Freude und Genuss.
        •Sie sättigen uns, indem sie unsere Wünsche und Bedürfnisse befriedigen, und stillen unser Verlangen nach Trost, Schutz und Geborgenheit.
        •Sie geben uns Kraft für unsere alltäglichen Anforderungen.
        •Sie reinigen uns von Schlacken- und „Fremdstoffen“, die sich in uns angesammelt haben.
        •Sie machen uns immun gegen schädliche Einflüsse von außen.
        •Sie machen uns so „groß und stark“ wie „Vater und Mutter“ Gott (vgl. 1-31-4 und 1-31-2), indem sie uns zu seinem Ebenbild formen

    • Horst.B. Says:

      Produzieren von Lebensmitteln, das diese auch Mittel zum leben bleiben.

      in allem ist Gott:der Produzent der Schadtstoffverursacher gelenkt vom Wegabkommer Gottes?

  2. Horst.B. Says:

    So erkennt die Seele mit wachsender Sättigung durch die innere Nahrung schließlich in den göttlichen Offenbarungen ihren eigentlichen Lebensquell, den sie braucht wie der Fisch das Wasser: „Du, göttliches Licht, bist der Erhalter unseres Lebens, und wir bedürfen deiner“ (vgl. 1-31-10).

    (Bibel-Parallele: vgl. z.B. 2 Mo 16,17 bzw. 16,35: “Die Israeliten lasen (das Brot) auf, der eine viel, der andere wenig. Als sie aber nachmaßen, hatte der eine, der viel gesammelt hatte, keinen Überfluss, und der wenig gesammelt hatte, keinen Mangel. Jeder hatte nach seinem Bedarf aufgelesen.“ – „Die Israeliten aßen das Manna vierzig Jahre lang, bis sie die Grenze des Gelobten Landes erreichten.“)


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