Nach einem langen Aufenthalt in unserem ursprünglichen Heimatland
Aufgrund unserer Verantwortung gegenüber unserer Heimat Ägypten hielten sich einige Mitglieder der „Union der koptischen Organisationen Europas“ in Ägypten auf, um vor Ort festzustellen, wie wir unserer Heimat helfen können. Denn Ägypten macht eine sehr harte Zeit durch, was den Wandel auf allen Bereichen betrifft. Wir versuchen daran zu arbeiten, die Wirtschaftskrise zu überwinden, indem wir die internationalen Entwicklungsorganisationen ermutigen, Geld in Form von Projekten zu investieren. Während unseres Aufenthaltes haben wir uns mit dem ägyptischen Premier Essam Scharaf, seinem Vize Yehia Elgamal, dem jetzigen Innenminister Elessawy und Scherif Doss, Organisator der koptischen Gesellschaft getroffen.
Sehr gefreut haben wir uns über die Herzlichkeit und das Entgegenkommen aller, mit denen wir uns getroffen haben, welche uns versichert haben, dass die Ära zu Ende sei, die im Jahr 1971 durch den Präsidenten Anwar Saddat begann, während der die verlogenen Medien zu verbreiten versuchten, die Kopten im Ausland als Söldner und Agenten Amerikas und Israels dem ägyptischen Volk zu präsentieren. Jetzt gelten wir als Bereicherung für unsere Heimat.
Dann kehrte jeder von uns nach seinem zweiten Heimatland zurück. Wir waren euphorisch, vor allem nachdem wir uns an den koptischen Protesten vor dem Kairoer Rundfunkgebäude beteiligten. Während unseres langen Aufenthalts und dieser genannten Demo wurde uns versprochen, die Forderungen der Kopten zu erfüllen, welche nichts anderes als Rechte sind, die seit drei Jahrzehnten verweigert werden. Kaum haben wir Ägypten verlassen, müssen wir uns jeden Tag Sorgen um die Menschenrechte aller Ägypter und die Angriffe auf die Kopten machen. Mit Sorge beobachten wir die Zunahme des salafistischen Einflusses. Die Salafisten verbreiten mittel diverser Waffen ihre brutale und rassistische Ideologie, was alle Bürger in Angst und Schrecken versetzt.
Wir erwähnen lediglich einige Beispiele, um zu zeigen, wie dramatisch die Lage der Kopten von Tag zu Tag wird, was von keinem gestoppt wird:
{1} Ein salafistischer Fernsehstar namens Scheich Mohamed Hussein Yakoub bezeichnete die Abstimmung über die Verfassungsänderung vom 19. März 2011 als „Fehde der Urnen„. Seiner Meinung nach haben 77% der Ägypter ja zum Islam gesagt, was der Rest, der mit Nein votiert hat, sich merken will. Hussein sagte: „Ägypten ist sowieso unser Land. Wem nicht passt, wie Ägypten sich zum Islam entscheidet, soll sich ein anderes Land suchen. Sie haben doch die Visen Amerikas und Kanadas“. Als man ihn kritisierte, sagte er: „Das war nur Spaß“!
{2} In den ägyptischen Medien gibt es einen neuen Star: Aboud Elzomour. Er ist einer der Saddats Mörder. Nach 30 Jahren im Gefängnis ist er nicht nur auf freiem Fuß, sondern ein gefeierter Held. Überall, wo er interviewt wurde oder bei den Sendungen auf verschiedenen Kanälen war, warb er für die islamische Omma und setzte sich für die Scharia ein, sodass Hände und Füße abgehackt und Ehebrecher gesteinigt und ausgepeitscht werden. Damit die Katastrophe komplett wird, ist dieser Terrorist ein offizieller Präsidentschaftskandidat.
{3} Das Dorf Elbadraman (bei Deir Mouass – Bundesland Minya): Es gibt seit dem 25. Januar einen Moslem, der sich Holako nennt. Er heißt Ali Hussein und hat eine Bande von über 50 Moslems um sich, welche alle vorbestraft und gesucht werden. In dem ganzen Dorf terrorisiert er nur die Kopten. Er und seine Männer haben ein Arsenal und somit erlauben sie sich, Tribut von den Kopten abzukassieren (im Statement werden sehr viele Namen der koptischen Opfer aufgelistet). Seltsamerweise verständigte der Bürgermeister Saber Mussa Mohamed die Sicherheitsbehörden und das Militär, ohne dass jemand von ihnen reagierte. Dieser Terrorist mit seiner Bande vergewaltigte Koptinnen, entführte 22 koptische Kinder und ermächtigte etliche Hektare der Kopten. Wo sind die Polizei und die Soldaten der ägyptischen Armee?
{4} Die Salafisten haben die Hafenstadt Alexandria unter Kontrolle gebracht. Zum Beispiel haben sie die Uni erobert, sodass überall durch Lautsprecher Reden der diversen Scheichs gehalten werden, und zwar während der Vorlesungen. Dasselbe gilt für die Stadtbibliothek und alle Moscheen der Stadt. Sie verbieten alles, was mit Entertainment zu tun hat, verfolgen die kopftuchlosen und geschminkten Frauen und predigen Hass auf alle Nicht-Moslems.
{5} Etliche Kirchen wurden von Salafisten und diversen islamischen Strömungen belagert. Sie verlangen ihre Schließung, weil sie, wie in der Kleinstadt Imbaba (Bundesland Giza), keine Kirche in einem islamischen Staat dulden können. Wie immer kommt niemand vom Militär, egal wie oft man anruft. Wer kommt, sind entmutigte Polizisten, die gar nichts unternehmen.
{6} In Kena haben die Salafisten zwei Kopten von hohen Stöcken heruntergeworfen und dem dritten schnitten sie das rechte Ohr ab. Die drei wurden zuerst bestialisch gefoltert, weil sie Verhältnisse zu Musliminnen hätten, was erfunden ist. Dasselbe haben sie mit einer Koptin in Menufia gemacht. 400 Salafisten verjagten sie aus ihrer Wohnung und setzten sie in Brand. Niemand von diesen islamischen Terroristen wurde bestraft und wegen der Todesdrohungen werden ihre Angehörigen dazu gezwungen, sich mit den Tätern in traditionellen Sitzungen zu versöhnen, wo Priester, Scheichs, Polizisten und jemand vom Militär sich umarmen und küssen.
Es passieren jeden Tag genug traurige Ereignisse, welche den Eindruck erhärten, dass die Koptenverfolgung nach der Revolution vom 25. Januar noch schlimmer wurde. Darum bekunden wir unser Missbehagen und unsere Verurteilung der Verstöße gegen die Menschenrechte und die Gesetzlosigkeit. Wir sind überaus besorgt, da die Sicherheitsbehörden und das Militär nichts gegen die islamischen Strömungen und die Schwerverbrecher unternehmen, welche die Sicherheit und Stabilität durch und durch zersetzten. Darum wenden wir uns an Herrn Premier und den hohen Militärrat mit der Bitte, den politischen Islam zu stoppen, der das Zusammenleben aller Ägypter aufs Spiel sitzt und verhindert, dass wir unser Land zusammenhaltend aufbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Zürich, den 03.04.2011
Netter Versuch!
Aber wer bitte waren die drei Christen, die Ägypten besuchten? Woher kamen sie, was war ihre Aufgabe und welche Rolle spielen sie in Europa? Haben sie parlamentarische Kontakte zum EU.Parlament und nutzen sie diese um auf die Situation aufmerksam zu machen?
Oder ist das wieder nur ein Insiderstatement, dass den Kopten die Tränen in die Augen treibt und den Moslems nur ein Grinsen?
Liebe koptischen christlichen Brüder: Wir in Europa können nur betten für sie, dass unser liebender Gott Ihre Opfer zur Gunsten der ganzen Christenheit annimt.