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Die fortwährende Jungfräulichkeit der Heiligen Maria 5. April 2011

Filed under: Spiritualität — Knecht Christi @ 17:52

Zum Gedenken der Marienerscheinung am 02. April 1968 in Kairo

 

Aus dem Buch „Theotokos – die Mutter Gottes“ von Pater Tadros Jakob Malty

 

Blieb die Heilige Maria eine Jungfrau, nachdem sie Jesus gebar?

      
Früher wurde diese Frage gestellt. Dies begann wahrscheinlich ab dem ersten Jahrhundert. Die Antwort darauf war in einigen der orthodoxen Bücher und auch in den unanerkannten Büchern (Apokryphen).

 

Nicht anerkannte Bücher: In der frühen Kirche erschienen etliche Bücher, die den Jüngern Christi zugeschrieben wurden, damit sie sich besser verbreiten. Dennoch nahm die Kirche sie vom Anfang an nicht auf. Obwohl sie nicht der Heiligen Schrift zuzuordnen waren, enthielten sie als kirchliche Bücher viele Ideologien und Bräuche der frühen Kirche. Manche dieser Bücher werden als frühe Überlieferung und christliches Gedankengut betrachtet, besonders wenn sie mit den Gedanken der Bibel und der Kirche übereinstimmen. Wir stützen uns auf einige Texte aus drei solchen Büchern, weil sie eine frühe kirchliche Denkweise vertreten. Drei Bücher davon, die auf das 2. Jahrhundert zurückgehen, bekräftigen die Jungfräulichkeit der Heiligen Maria. Jene drei Texte lauten folgendermaßen:

 

{1} Aus dem Buch „Himmelfahrt Jesajas“: „Ihr Schoß wurde wie vor dem Empfängnis unberührt gefunden“ –> R.H. Charles – London 1900.
{2} Aus dem Buch „Salomos Lieder“: „Sie gebar ihren einzigen Sohn ohne irgendwelche Geburtswehen“ –> (Odes of Solomon 19:8).
{3} Aus dem „Jakobs Evangelium“: „Eine Frau namens Salome erspähte die Jungfräulichkeit der Heiligen Maria nach der Geburt Jesu“ (18:20).

 

Wenn wir auf alle Fälle diese Texte dabei lassen, vermögen wir zu behaupten, dass sie in sich eine enorme Denkweise enthielten, welche im 2. Jahrhundert weit verbreitet war. Alle beglaubigten, dass die Hl. Maria ihre Jungfräulichkeit nicht verlor, nachdem sie den Herrn gebar.

 

Einstellung der Kirchenväter: Heiliger Petrus (alexandrinischer Papst, der den Märtyrertod im Jahr 311 n. Chr. erlitt) wird für den ersten der Kirchenväter gehalten, welcher der Heiligen Maria den Beinamen „Eparthenos – fortwährende Jungfrau “ verlieh. Dabei sagte dieser Heilige: „Jesus Christus wurde nach dem Leib von Maria [unserer ruhmreichen Herrin, „Mutter Gottes – Theotokos“, der „fortwährenden Jungfrau – Eparthenos“] geboren“. Fakt ist es, dass Heiliger Petrus nicht der Erste war, der an die fortwährende Jungfräulichkeit der Heiligen Maria glaubte; vor der Geburt Jesu (Ante-Portum), bei der Geburt (In-Portum) und nach der Geburt (Post-Portum).

 

+ Im 2. Jahrhundert behandelte Heiliger Irenaeus zwei Verse aus dem Buch Jesaja (Jes.66:7,8). Dabei wurde prophezeit, wie das Volk nach Jerusalem auf merkwürdige Weise durch die Mutter „Zion“ zurückkehrte. Der Heilige interpretierte diese Prophezeiung als Bezugnahme auf die Heilige Maria, die einen Sohn auf einmalige Weise gebar, und zwar ohne Wehen, bzw. ohne ihre Jungfräulichkeit zu verlieren. Denn der Prophet Jesaja sagte: „Noch ehe die Frau ihre Wehen bekommt, hat sie schon geboren. Ehe die Wehen über sie kamen, brachte sie einen Knaben zur Welt. Wer hat so etwas je gehört? Wer hat je dergleichen gesehen? Wird ein Land an einem einzigen Tag geboren? Kommt ein Volk auf einmal zur Welt? Doch Zion, kaum in den Wehen, hat schon ihre Kinder geboren“ (Jes.66:7,8). Der Heilige kommentierte, dass der Prophet Jesaja damit die Fassbaren bzw. die Geburt des Kindes von der Jungfrau auf sonderbare Weise aufzeigte. Dadurch bekräftigte Heiliger Irenaeus die Jungfräulichkeit Marias.

 

+ In Ägypten sagte Heiliger Klemandos, dass die Heilige Maria eine Jungfrau blieb. Dabei lehnte er die Behauptung vehement ab, dass sie eine Frau aufgrund der Geburt ihres Kindes (ihre Jungfräulichkeit verlor) wurde. Außerdem beglaubigte der Gelehrte Origin die Fortdauer der Jungfräulichkeit der Heiligen Maria bei seinen Predigten über das Buch „Levitikus“. An einer anderen Stelle sagte er: „Wir erbten eine Überlieferung diesbezüglich, dass Maria in den Tempel ging, nachdem sie den Heiland gebar, um zu beten. Dort stand sie in dem Ort, der für die Jungfrauen bestimmt war. Diejenigen, die wussten, dass sie einen Sohn gebar, vertrieben sie von diesem Ort. Jedoch erwiderte Zacharias ihnen: Sie ist würdig, an diesem Platz zu stehen, weil sie noch Jungfrau war“. Obendrein fügte der Gelehrte Origin hinzu: „Der Beinamen „die aller erste Jungfrau“ sollte nur der Heiligen Maria verliehen werden“.

 

 + Fernerhin verwendete Papst Athanasius den Beinamen „Eparthenos“. Sodann bekannte Heiliger Dedymos, der Blinde, ihre Jungfräulichkeit während der Geburt ihres Sohnes (In-Portum) und nach der Geburt (Post-Portum). Dabei sprach er sie an: „Fortwährende Jungfrau“! Aus den Aussagen der Kirchenväter bezüglich der Jungfräulichkeit der Heiligen Maria führen folgende ausgezeichnete und bündige Passagen:

 

+ Hl. Johannes, Goldmund: „In der Tat wissen wir vieles nicht. Davon ist Folgendes zum Beispiel zu erwähnen: Wie weilte der Unbegrenzte in dem Schoß? Wie konnte der empfangen werden, welcher alles  mächtig umfasst, sodass er von einer Frau geboren wurde? Wie konnte es sein, dass die Jungfrau gebärt und weiterhin eine Jungfrau bleibt“?

+ Hl. Gregorius, aus Nizza: „Die Jungfräulichkeit der Heiligen Maria wurde während der untadligen Geburt nicht berührt. Allerdings war sie kein Hindernis im Weg dieser ruhmreichen und einzigartigen Geburt“.

+ Hl. Gerom: „Nur Christus, unser Herr, allein öffnete die Türen ihrer Jungfräulichkeit und trotzdem blieben jene Türen absolut geschlossen“.

+ Hl. Augustin: „Wenn er ihre Jungfräulichkeit schon gelöst hätte, wäre er nicht der, der von einer Jungfrau geboren wurde. Obendrein wäre das Zeugnis der universalen Kirche falsch, dass er von der Heiligen Jungfrau Maria geboren wurde. Keineswegs kann dies aufrichtig sein“!

+ Hl. Gerom: „Obwohl die Tür geschlossen war, trat Jesus bei Maria ein. Das neue in Felsen gehauene Grab, in dem keiner vor oder nach ihm lag. Maria ist ein verschlossener Garten und versiegelter Quell (Hld.4:12) Sie ist das Osttor, von dem der Prophet Ezechiel sprach (14:2), das für immer geschlossen bleibt und vom Licht erfüllt. In das Allerheiligste geht er ein. Durch dieses Tor und aus ihm geht der ein und aus, der Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks ist (Heb.5:6 – 6:20)“ – „Lasst sie mir mitteilen, wie Jesus eintrat, während alle Türen verschlossen waren, und ich antworte ihnen dann, wie die Heilige Maria eine Mutter und Jungfrau sein konnte, nachdem sie ihren einzigen Sohn zur Welt brachte, und wie sie eine Mutter ohne Heirat wurde“!

+ Hl. Mar-Ivram, der Syrer: „Wie der Herr eintrat, als die Türen ver-schlossen waren, genauso verließ er den Schoß Marias. Wahrhaftig gebar diese Jungfrau ihn ohne Wehen. Ihre Jungfräulichkeit ist unversehrt“.

+ Bischof Syreks (392 n. Chr.): „Jesus, der Herr, hätte sich nicht entschieden, von einer Jungfrau geboren zu werden, wenn sie nicht jungfräulich wäre, sodass sie keine menschliche Pflanzung in dem Schoß bzw. Königshof empfangen konnte, in dem der Leib des Herrn wohnte“.

+ Bischof Zino (372 n. Chr.): „Es ist wahrlich ein außergewöhnliches Geheimnis! Maria war eine Jungfrau nach der Empfängnis und blieb auch so nach der Geburt ihres Sohnes. Wenn es etwas größer als die Jungfräulichkeit gäbe, hätte der Sohn Gottes es seiner Mutter geschenkt. Er gönnte ihr den Stolz auf die zeitlose göttliche Jungfräulichkeit“.

+ Hl. Mar-Ivram, der Syrer: „Als er die Geburt des Herrn mit seiner Auferstehung verglich, sagte er über seine Geburt: Der verherrlichte Bräutigam beabsichtigte, die Saiten der Jungfräulichkeit schlafen zu lassen, damit sie nicht mitbekommen, dass er vom Schoß dahinzog“.

+ Bischof Theodosius (432 n. Chr.): „Es stimmt, dass es der Natur völlig fremd ist, dass eine Jungfrau weiter so bleibt, nachdem sie ein Kind gebar! Andererseits machte die Gnade die Jungfrau zur Mutter und bewahrte ihre Jungfräulichkeit. Sie ist die unbebaute Erde, die gedieh und uns eine Frucht schenkte, die uns erlöste. Die Jungfrau überragte das prachtvolle Paradies Eden. Sie ist mehr verherrlicht als das Paradies, das Gott bearbeitete. Maria aber brachte Gott selbst nach dem Leib aus. Nach seinem Willen vereinte er sich mit dem Menschen“.

 

Jungfräulichkeit als Gelübde: In dem apokryphen Buch „Jakobs Evangelium“, das die verbreiteten Gesinnungen im 2. Jahrhundert spiegelt, wurde erwähnt, dass Hl. Maria von den betagten Joachim und Anna, und dass ihre Mutter das Gelübde ablegte, ihre Tochter als Dienerin dem Herrn ihr ganzes Leben zu wid-men. Im Alter von 3. Jahren wurde Maria in den Tempel geführt, wo sie durch die Engel ihre Nahrung erhielt. Gemäß dem koptischen Kalender wird am dritten Kyahk ihres „Eintritts in den Tempel“ gedacht. An dem Festtag erinnern wir uns an das kleine Mädchen Maria als Jungfrau, die unter den Jungfrauen lebte. Da werden folgende Lobgesänge gesungen: „Im dritten Lebensjahr wurdest du, Maria, in den Tempel gebracht. Du kamst wie eine Taube und die Engel eilten zu dir “ – „Sie war unter den Jungfrauen, wo sie mit ihnen den Herrn pries. Sie ging voller Glorie und Würde in den Tempel „.

 Als sie zwölf Jahre alt war, versammelten sich die Priester, um über ihr Schicksal zu ent-scheiden, zumal sie den Tempel verlassen musste. Demzufolge wurden zwölf Männer aus dem Stamm Juda auserwählt, deren Stöcke in dem Altar abgestellt wurden. Am nachfolgenden Tag holte Abjatar, der Priester, die Stöcke und händigte jedem von ihnen seinen Stock aus. Sobald Heiliger Josef seinen Stock in der Hand hielt, kam eine Taube und ruhte auf seinem Stock. Sie war weißer als Schnee und äußerst wundervoll. Für lange Zeit flog sie in dem Tempel herum und dann stieg sie in den Himmel hinauf.

 

 Eben dann beglückwünschte das Volk dem Greis Josef und sagte zu ihm: „Nun bist du in deinem hohen Alter selig geworden. Denn der Herr zeigte deine Rechtschaffenheit, sodass er dir die Jungfrau anvertraute“! Dennoch entschuldigte sich der Heilige aufgrund seines hohen Alters, sie aufnehmen zu können. Jedoch gehorchte er dann den Priestern, als sie ihn warnten, dass der Zorn Gottes ihn träfe, wenn er ablehnen würde.

 

Heirat oder Verlobung: Gemäß der jüdischen Tradition wurde die Ehe nach zwei Phasen sozusagen vollzogen: Verlobung und dann Vermählung. Nachdem die finanziellen Angelegenheiten geregelt wurden, fand die Verlobung im Haus der Braut statt. Im Endeffekt glich diese Verlobung dem Ehestand bei allem, außer der leiblichen Beziehung! Denn die Verlobte wurde für „Ehefrau“ gehalten. Falls ihr Verlobter starb, galt sie als eine „Witwe“. Sie hatte alle Ansprüche einer Ehefrau im Falle einer Scheidung oder Verwitwung. Bei Ehebruch musste sie genau wie eine verheiratete Frau bestraft werden. Falls ihr Verlobter sie nicht mehr heiraten wollte, musste er sich von ihr scheiden lassen. Die nächste Phase oder die Eheschließung wurde durchgeführt, nachdem die Verlobte, die nie zu vor verheiratet war, etwa ein Jahr in ihrem Elternhaus darauf wartete {Strack & Billenbeck: Kommentar zum neuen Testament aus Talmud und Midrasch – München – 1924}. Demzufolge vermag man zu verstehen, warum die Heilige Maria als „Josefs Frau“ bekannt war, obwohl sie verlobt und nicht vermählt war!

 

Manche stellen aber die Frage, ob es keine Einigung gäbe, welche Heilige Maria und Heiliger Josef getroffen hätten, in Jungfräulichkeit nach der Vermählung zu leben. Darauf antwortete Heiliger Augustin mit überzeugter Bejahung. Er kommentierte die Frage der Heiligen Maria an den Erzengel Gabriel: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne“ (Lk.1:34)? Sein Kommentar lautete: „Ganz gewiss hätte sie eine solche Frage nicht gestellt, wenn es eine schon getroffene Abmachung bzw. ein abgelegtes Gelübde nicht gäbe, ihre Jungfräulichkeit dem Herrn zu widmen. Im Herzen entschloss sie sich dieses Gelübde durchzuführen“!

 

Auseinandersetzung: Im 4. Jahrhundert präsentierte Hilveds den biblischen Vers „Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn gebar“ (Mt.1:25) als Beweis aus der Heiligen Schrift gegen die Fortdauer der Jungfräulichkeit der Heiligen Maria. Dabei deutete er darauf hin, dass Jesus ihr erstgeborener Sohn war, der Geschwister hatte, welche Marias Kinder waren.

 

Auf diese irrtümliche Behauptung antwortete Heiliger Gerom wie folgt: „Es ist üblich in der Heiligen Schrift, das Wort „Erstgeborene“ zu gebrauchen, nicht um ein Kind zu beschreiben, das Geschwister hat, sondern für das Kind, das zuerst geboren wird (Ex.34:19), selbst wenn er keine Geschwister hätte, die jünger als er wären“. Somit stellte Hl. Gerom (Hl. Heronimus) ein biblisches Prinzip: „Jedes Einzelkind ist ein Erstgeborener. Dennoch ist nicht jeder Erstgeborener ein Einzelkind“. Die Aussage „Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren erstgeborenen Sohn gebar “ bedeutet nicht unbedingt, dass Heiliger Josef sie nach der Geburt Jesu Christi erkannte. Denn die Präposition „bis“ drückt nicht die Prophezeiung darüber aus, was zukünftig passieren wird. Als erläuterndes Beispiel dafür unterbreitete er den folgenden biblischen Vers: „Michal aber, die Tochter Sauls, bekam bis zu ihrem Tod kein Kind“ (2Sam.6:23)!?!

 

Die Geschwister Jesu

 

Im Jahr 382 n. Chr. verfasste Hilveds ein Buch, in dem er bekräftigte, dass Josef und Maria nach der Geburt Jesu die Ehe schon vollzogen, und dass Maria andere Kinder danach gebar, welche die Heilige Schrift als „Geschwister Jesu“ bezeichnete. Dieses Buch ist nicht mehr vorhanden. Man erfuhr aber von seinem Inhalt durch die Antwort des Heiligen Gerom darauf. Einige Jahre später nahmen Gofenjanus und Ponsius (Bischof von Naissus in Jugoslawien) dieses Dogma auf. Sie stützten sich auf denselben Vers „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns“ (Mk.6:3 / Mt.13:55)? Dementsprechend belegte der Gelehrte Origin die kirchliche Tradition durch seine Aussage: „Keiner, dessen Gedanken bezüglich Maria geläutert wären, kann behaupten, dass sie Kinder außer Jesus hätte“. An dieser Stelle stellt sich aber die Frage: Was meint die Bibel mit der Beschreibung „die Geschwister Jesu“?

[1] Aus der epiphanischen Sicht: Der Verfasser des apokryphen Buches „Jakobs Evangelium“ verteidigte die Jungfräulichkeit Marias. Dabei erklärte er, dass die Geschwister Jesu nichts anderes außer den Kindern des Heiligen Josef von einer früheren Ehe. Diese Theorie wurde in den koptischen, syrischen und griechischen Schriften übernommen. Außerdem wurde sie von großen Kirchenvätern gerechtfertigt und verbreitet {darunter waren: Heiliger Klemandos aus Alexandria – Hl. Gregorius aus Nizza – Hl. Kyrillos aus Alexandria – Hl. Imbrosius – Hl. Origin – Hl. Hegysius – Hl. Yosabius – Hl. Apiphanus, welcher diesen Glaubenssatz enthusiastisch verteidigte, sodass er nach ihm benannt wurde}. Nichtsdestotrotz lehnten manche Theologen diese Ansicht wegen der anknüpfenden Beweisführungen ab:

 

[A] Wenn die Geschwister Jesu älter als er wären, welche aus einer früheren Ehe entständen, warum wurden sie nirgends bei der Erzählung von der „Geburt Jesu Christi“ oder der „Flucht nach Ägypten“ erwähnt?
[B] Bei der Erzählung von „dem Knaben Jesus unter den Gelehrten im Tempel“ hinterließ die Bibel (Lk.2:41-52) den Eindruck, dass die Heilige Familie nach zwölf Jahren ausschließlich aus drei Personen bestand: Hl. Maria, Hl. Josef und Christus, der Herr; und keine weiteren Mitglieder!
[C] Wenn Jesus wirklich Geschwister hätte, hätte er seine Mutter, als er am Kreuz hing, bei einem von ihnen gelassen, ohne sie der Obhut des Heiligen Johannes anvertrauen zu brauchen, damit er zu ihrem Sohn wird!

 

[2] Aus der Sicht des Heiligen Gerom: Heiliger Gerom war der Meinung, dass das Wort „Geschwistern“ in der Heiligen Schrift mit den nachstehenden Fällen zusammenhing: „Gemäß der Natur – Blutverwandtschaft – wegen derselben Volkszugehörigkeit oder engen Freundschaft“.

 

Wegen der engen Verwandtschaft wurde der Begriff „Geschwister Jesu“ verwendet, genau wie Abram seinen Neffen Lot als seinen „Bruder“ bezeichnete (Gen.13:8). Genauso bezeichnete Laban seinen Neffen und Schwiegersohn Jakob (Gen.29:15). Bei den Juden war es gebräuchlich, die Kinder der Onkels und Tanten beider Elternteile als Geschwister zu bezeichnen, da sie meist als eine Großfamilie unter einem Dach lebten. Bis zu unserem heutigen Tag wird diese Bezeichnung in einigen Dörfern von Oberägypten gebraucht. Dort soll man den Vetter mit „Bruder“ ansprechen oder rufen. In der aramäischen Sprache wird diese Benennung auch bei Beschreibung dieser verwandtschaftlichen Beziehungen gebraucht.

 

Anhand der Theorie des Hl. Gerom sind die „Geschwister Jesu“ die Kinder der Hl. Maria, Frau des Klopas (Joh.19:25) – Marias Schwester.

 

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