„Schaut auf das Ende ihres Lebens und ahmt ihren Glauben nach“ (Heb. 13:7).
„Da uns eine solche Wolke von Zeugen umgibt“ (Heb. 12:1).
Zunächst einmal wiederhole ich unseren protestantischen Glaubensgeschwistern und unseren atheistischen Freunden: wir beten nur unseren Heiland Jesus Christus an. Dass wir seine Heiligen verehren und ihre Ikonen in den orthodoxen und katholischen Kirchen platzieren, heißt das durchaus nicht, dass wir ihnen folgen und zu ihnen beten. Wie der Heilige Apostel Paulus in seinem Brief an die Hebräer schrieb, lehrt uns die koptische Kirche uns ein Beispiel an den Männern und Frauen zu nehmen, die Christus aus ganzer Kraft und ganzem Herzen geliebt und sich an seine Gebote gehalten hatten. Das ist wirklich alles und gar nichts weiter.
Einer dieser Männer hieß Georg. Vielleicht gelingt es mir irgendwann mal, eine knappe Zusammenfassung seiner Biographie zu publizieren, damit man erfährt, wie er Christus aus ganzem Herzen liebte und welchen Preis er dafür zahlen musste. Wie einige der Heiligen in der koptischen Kirche sieht man ihn den Drachen töten, was auf den Kampf gegen das Böse hindeutet, wo der Satan in der Heiligen Schrift als die alte Schlange und Drachen bezeichnet wird.
Auf vielen Blogs und Webseiten wurde einiges über den Heiligen Georg und die zerstörte Kirche in Soul (Atfih – Bundesland Giza) verbreitet. Ich habe es verfolgt und daran geglaubt, aber konnte nicht darüber berichten, weil ich nichts als Beweis in der Hand hatte. Das hat sich aber geändert! Vorgestern rief Pater Palamon, einer der drei Hirten der zerstörten Kirche, während der Sendung „im Tageslicht“ mit Ihab Sobhy auf dem koptischen Sender CTV an.
Pater Palamon sagte: „Den allen traurigen Kopten, die sich schmerzhaft fragten, warum Gott die Kirchen schänden und zerstören lässt, und wo die Heiligen als Schutzpatronen abgeblieben seien, verkünde ich diese frohe Botschaft: Eine große Zahl der Soldaten, die die Kirche in Soul wiederherstellen, fragten uns mehrmals: Wo ist das Pferd, welches in der ganzen Kirche und um sie ständig galoppiert? Fast alle, die an dem Abreißen der Kirche beteiligte waren, erlitten schwere Krankheiten wie Lähmungen oder Erblindung. Zum Beispiel erschossen sich zwei gegenseitig, die die Bänke der Kirche gestohlen haben. Einer der Anführer verlor an einem Tag alle seine Kühe, die in seinem Stall waren. Wir beten einen lebendigen Gott an“.
Das erinnert mich an mein Gespräch mit Pater Augustinus Fouad, dem Hirten der Kirche der Heiligen Georg und Antonius in Alexandria, in der das islamkritische Theaterstück im September 2003 für einen Tag gespielt wurde, was der Sicherheitsdienst im Oktober 2005 an die große Glocke hing, um die Parlamentswahlen während Ramadan zu Gunsten der Moslembrüder zu entscheiden und die Kopten zu züchtigen. Damals versammelten sich nicht unter 15,000 Moslems um die Kirche, und zwar am Freitag, dem 14. Oktober 2005. Die Kirche wurde trotz der dreiwöchigen Angriffe nicht einmal gekratzt, obwohl das Hintertor nur angelehnt war, als sie versuchten, die Kirche zu stürmen. Trotz der Belagerung der Polizei und allen möglichen Sicherheitskräften, die fast ein Jahr um die Kirche standen, konnte ich ungestört die Kirche betreten. Vor der zweiten Attacke nach dem unseligen Freitagsgebet am 21. Oktober 2005 erzählte mir Pater Augustinus folgendes: „Ein hochrangiger Offizier war in meinem Büro und während unseres Gespräch bat er ich darum, ihm zu erlauben, auf unsere Toilette zu gehen. Ich sagte ihm, dass er selbstverständlich tun konnte. Nach einer Weile kam er zu mir zurück und fragte mich verwundert: Wo ist das Pferd, welches im Hof galoppiert„?
Nur was ein Mensch kennt, das kann er auch lieben! Wir lieben Gott, weil wir IHN durch Jesus, den Sohn Gottes erkannt haben!