Belgrad: Am 18. Februar 2011 hielt der Soziologe Massimo Introvigne, seit 5. Januar OSZE-Repräsentant für den Kampf gegen die Diskriminierung von Christen, einen Vortrag beim gemeinsamen Treffen der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und dem Rat der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE). Ausgangspunkt war die Ansprache Papst Benedikts XVI. am 10. Januar 2011 vor dem diplomatischen Corps. Introvigne zeigte auf, daß der Papst bereits mehrfach erkennen ließ, das Jahr 2011 zum Jahr der Religionsfreiheit zu machen. Der “richtig verstandenen Religionsfreiheit”, wie der Soziologe hinzufügte.
Papst Benedikt XVI. nannte in seiner Rede fünf Gefahren für die Religionsfreiheit, die Introvigne in Belgrad kurz skizzierte.
1.) Falschverstandene Religionsfreiheit: Das mögliche Mißverständnis, was denn Religionsfreiheit genau bedeutet. Religionsfreiheit werde nämlich häufig mit Relativismus verwechselt, gemäß der Behauptung, es gebe keine religiöse Wahrheit und die Entscheidung für diese oder jene Religion sei ohne Relevanz. Der Papst erinnerte in seiner Enzyklika Caritas in veritate hingegen daran, daß Religionsfreiheit weder religiöse Indifferenz bedeute, noch daß alle Religionen gleich sein.
In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2011 erklärte Benedikt XVI., daß Religionsfreiheit aus juristischer Sicht kein positives Recht darstellt, das auch ein “Recht auf Irrtum” miteinschließen müßte. Dergleichen hat die katholische Kirche, wie der Katechismus (2108) betont, nie anerkannt. Es handelt sich vielmehr um ein negatives Recht, das in religiösen Dingen jeden Zwang verbietet. (more…)