Ältestes christliches Kloster aufwändig restauriert
In Saafarana (am roten Meer) befindet sich das wohl älteste christliche Kloster der Welt, welches im 4 Jahrhundert entstand und dem Heiligen Antonius geweiht ist. Es wurde eine Summe von 10,5 Millionen Euro aufgebracht, um acht Jahre lang dieses alte Bauwerk zu restaurieren und somit weiter erhalten zu können. Man will darstellen, wie Ägypten sich um seine Gedenkstätten kümmere, so Zahi Hawass. Hawass ist der leitende Archäologe des Projekts und Leiter der ägyptischen Altertumsbehörde. Das Sankt Antonius Kloster Saafarana kann mit Reisegruppen erreicht und besucht werden und ist immer noch ein aktiver Ort des Glaubens und Lebens.
Der Heilige Antonius erreichte ein Alter von 105 Jahren, als er im Jahre 356 nach Christus in Saafarana starb. Er führte ein zurückgezogenes Leben als Eremit in einer Höhle am Berg. Dort verbrachte er sein gesamtes Leben. Besucher empfing der Heilige nicht, auch wenn seine sich Anhänger am Fuß des Berges versammelten- er verbot ihnen den Aufenthalt. Eben dort, wo einst die Anhänger des Heiligen das Verweilen untersagt wurde, steht heute das Kloster, welches auf Ägyptisch Deir El-Kedis Antonius heißt.
Weniger als 10 Mönche lebten zugleich im Sankt Antonius Kloster Saafarana und unterhielten das Kloster für eine sehr lange Zeit, bis ab dem Jahre 1971 mehr junge Mönche in das alte Kloster zogen, welches im Zuge dessen erweitert wurde. Koptische Christen wünschen, im Sankt Antonius Kloster zu leben und somit bedurfte es immer mehr Raum. In der Abgeschiedenheit der Wüste suchen nun um die 80 Mönche innere Einkehr und die Nähe zu Gott. Über dem Grab des Heiligen Antonius wurde die Antoniuskirche errichtet und man kann an den Wänden der Kirche Malereien aus dem 13. bis 16. Jahrhundert sehen.
Wer die Höhle des Heiligen Antonius besuchen möchte, kann einen Weg vom Antonius Kloster Saafarana nehmen, der 1.150 Stufen hinauf führt. Die Höhle wurde im Mittelalter im Inneren im Stil von Graffiti bemalt. Die Anlage des Sankt Antonius Kloster Saafarana mit der Antoniuskirche, den Gärten und Wohnräumen führt den Besucher auf eine kleine Zeitreise. {Quelle: www.kairo-netz.de}
Einige Abschnitte aus der Biographie des Heiligen Antonius – Vater aller Mönche der Welt
{Die ganze Biographie unter : www.stantonius-kroeffelbach.de}
Der Tod seiner Eltern, sein Kirchenbesuch und Verzicht auf seinen Besitz: Nach dem Tode der Eltern hinter blieb er allein mit einer einzigen, ganz kleinen Schwester; er war damals etwa achtzehn oder zwanzig Jahre alt und übernahm selbst die Sorge für das Haus und die Schwester. Es waren noch keine sechs Monate seit dem Tode seiner Eltern vergangen, da ging er nach seiner Gewohnheit zur Kirche; er hielt Einkehr in sich und überlegte, als er so auf und ab ging, wie die Apostel alles verließen und dem Heiland nachfolgten [„Und er sprach zu ihnen: Folgt mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen! Sogleich verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.“(Mt 4,19-20 ff.)]; wie die Gläubigen in der Apostelgeschichte ihren Besitz verkauften, den Erlös brachten und zu den Füssen der Apostel niederlegten, zur Verteilung an die, welche Not litten [„Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen“(Apg 4,34 ff.)], und welch schöne Hoffnung ihnen im Himmel bereitet sei [„um der Hoffnung willen, die für euch bereit ist im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium“(Kol 1,5 ff.)].
In solchen Gedanken betrat er das Gotteshaus, und es fügte sich, dass gerade das Evangelium vorgelesen wurde, und er hörte, wie der Herr zum Reichen sprach: „Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib`s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ (Mt 19,21). Dem Antonius aber war es, wie wenn ihm von Gott die Erinnerung an diese Heiligen geworden sei und als ob um seinetwillen jene Lesung der Schriftstelle geschehen; er ging sogleich aus der Kirche und schenkte seine Besitzungen, die er von den Vorfahren hatte, den Einwohnern des heimatlichen Ortes – es waren dreihundert Hufen, fruchtbar und sehr schön; denn er wollte nicht, dass sie auch nur im geringsten ihm und seiner Schwester lästig fielen. Seine gesamte übrige bewegliche Habe verkaufte er und brachte so ein schönes Stück Geld zusammen; dies gab er den Armen und legte nur eine geringe Summe mit Rücksicht auf seine Schwester beiseite.
Bedeutung vom Kreuzzeichen im Dämonenkampf: Seinen Bekannten, die zu ihm kamen, erlaubte er nicht hineinzugehen; sie verweilten deshalb oft ganze Tage und Nächte außerhalb und horten, wie drinnen ganze Scharen lärmten und tobten, klagten und schrieen: „Gehe weg aus unserem Reich! Was hast du in der Wüste zu schaffen? Du hältst unsere Nachstellung nicht aus!“ Anfangs meinten die Außenstehenden, es seien das einige mit Antonius kämpfende Menschen, die auf Leitern zu ihm eingedrungen seien. Als sie sich aber bückten und durch eine Ritze niemand sahen, da bedachten sie, dass es Dämonen seien und riefen voll Furcht den Antonius um Hilfe an. Der hörte mehr auf sie, als dass er sich um die Dämonen gekümmert hätte.
Er kam nahe an die Türe heran und forderte die Menschen auf, sich zu entfernen ohne sich zu fürchten; denn so, sagte er, ließen die Dämonen Trugbilder entstehen zum Schaden derer, die sich fürchten. „Ihr aber drückt euch das Siegel des Kreuzes auf und geht getrost von dannen. Diese aber lasst sich selbst verspotten.“ Die Besucher gingen nun hinweg, geschirmt durch das Zeichen des Kreuzes. Er aber blieb und erlitt keinen Schaden von ihnen; er wurde auch nicht müde im Kampfe; denn die Bereicherung durch die Gesichte, die ihm von oben wurden, und die Schwäche der Feinde gab ihm große Erleichterung in den Mühen und rüstete ihn aus mit neuem Eifer.
Immer wieder fanden sich seine Bekannten ein, da sie meinten, ihn tot zu sehen und hörten, wie er psalmodierte: „Aufstehen möge Gott und zerstreut sollen werden seine Feinde und fliehen sollen vor seinem Angesicht, die ihn hassen. Wie der Rauch verschwindet, so sollen sie verschwinden. Wie das Wachs schmilzt vor dem Feuer, so mögen zugrunde gehen die Sünder vor dem Angesicht Gottes [(Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse uns sein Antlitz leuchten.)„Ps 67,2“], und wieder: „Alle Völker haben mich umringt, und im Namen des Herrn habe ich sie überwunden“ (Ps118,10).
Die Gabe der Unterscheidung: Fürs erste nun müssen wir einsehen, dass die Dämonen nicht so geschaffen sind, weshalb sie Dämonen heißen; denn Gott hat nichts Schlechtes gemacht; vielmehr sind auch sie gut gewesen; aber sie stürzten aus dem Reiche der himmlischen Weisheit, trieben sich auf der Erde herum und täuschten die Hellenen durch ihre Erscheinungen, auf uns Christen aber sind sie neidisch und setzen alles in Bewegung, da sie uns auf unserem Weg zum Himmel hindern wollen, damit wir nicht dahin gelangen, woher sie selbst herabgestürzt sind.
Daher ist eifriges Gebet und Askese nötig, damit man, wenn man durch den Heiligen Geist die Gabe der Unterscheidung der Geister erhalten hat, ihre Art erkenne; damit man wisse, welche von ihnen weniger böse sind, welche schlechter, mit welcher Aufgabe sich jeder von ihnen besonders eifrig beschäftigt, wie jeder von ihnen verscheucht und vertrieben werden kann. Denn vielfach sind ihre Listen und ihre lauernden Bewegungen. Der selige Apostel und seine Nachfolger wussten all dieses, wenn sie sagen: „Damit wir nicht übervorteilt werden vom Satan; denn uns ist wohl bewusst, was er im Sinn hat“(2.Kor 2,11). Wir aber müssen einander durch die Versuchungen, die wir von den Dämonen erduldet haben, aufrichten. Ich, der ich zum Teil die Probe mit ihnen gemacht habe, rede deshalb wie zu meinen Kindern.
Dämonen Angriffe mit Furcht und Unruhe und ihre Verjagung mit Bibelversen: Auch dies soll euch ein Kennzeichen sein: wenn die Seele in Furcht verharrt, so ist das ein Beweis für die Gegenwart der Feinde. Denn die Dämonen nehmen die Furcht davor nicht weg, wie es der große Erzengel Gabriel bei Maria und Zacharias tat, und der, welcher in dem Grabe den Frauen erschien; vielmehr wenn sie Furchtsame sehen, steigern sie die Erscheinungen, um sie noch mehr einzuschüchtern; und dann treten sie heran, verspotten sie und sagen: Fallet nieder und betet an. Die Heiden haben sie so getäuscht; und so wurden sie von ihnen für Götter gehalten, während es doch falsche waren.
Bei uns aber ließ es der Herr nicht zu, dass wir vom Teufel verführt werden, da er ihn, der vor ihm solche Erscheinungen versuchte, tadelte und sprach: „Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben, du wirst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen“(Mt. 4,10)(Vgl. 5.Mose 6,13). Immer mehr soll daher der Bösewicht von uns verachtet werden. Denn was der Herr sagte, das hat er für uns getan, damit die Dämonen auch von uns solche Worte hören und verjagt werden im Namen des Herrn, der sie damit schmähte.
Seine strenge Lebensführung: Als dann die Verfolgung aufhörte und der selige Bischof Petrus das Martyrium erlitten hatte, da entfernte sich Antonius und zog sich wieder in das Kloster zurück; hier legte er täglich Zeugnis ab in seinem Gewissen und kämpfte in den Kämpfen des Glaubens; er pflegte eine eifrige und noch strengere Askese; immer nämlich fastete er, als Bekleidung diente ihm ein Untergewand, das Haare hatte, während das Obergewand aus Fellen war; dies Gewand behielt er bis an sein Lebensende; seinen Körper wusch er nicht mit Wasser, um den Schmutz zu entfernen, die Füße badete er nicht oder ließ es sich auch nur gefallen, sie in das Wasser zu tauchen ohne dringende Not. Niemals sah ihn jemand nackt, und überhaupt erblickte kein Mensch den bloßen Körper des Antonius, ausgenommen damals, als er nach seinem Tode bestattet wurde.
Antonius entweicht auf einen Berg in der inneren Wüste: Als jedoch Antonius sah, dass er von vielen belästigt werde und dass man ihn nicht nach Absicht, wie er es doch wünschte, in Einsamkeit leben lasse, da ging er mit sich zu Rate und brach eilig auf nach Oberthebais zu Menschen, die ihn nicht kannten; denn er war auf seiner Hut, sich nicht wegen der Dinge, die der Herr durch ihn wirkte, zu überheben, auch wollte er nicht, dass ein anderer ihn deshalb über Gebühr schätze. Er nahm von den Brüdern Brote an und setzte sich dann an das Flussufer, um zu sehen, ob ein Schiff vorbeikäme, mit dem er flussaufwärts fahren könne. Während er noch in Gedanken dabei verweilte, erscholl eine Stimme von oben zu ihm: ,,Antonius, wohin gehst du und weshalb?“
Er aber geriet nicht in Verwirrung, sondern wie wenn er es gewohnt wäre, oft so gerufen zu werden, hörte er zu, antwortete und sprach: „Da mir die vielen Menschen nicht erlauben, in der Einsamkeit zu leben, deshalb will, ich hinauf nach Oberthebais, wegen der vielen Belästigungen, die daraus für mich entspringen, besonders aber, weil ich von ihnen um Dinge gebeten werde, die über meine Kräfte gehen.“ Die Stimme aber sprach zu ihm: „Wenn du auch nach Oberthebais gehst und selbst wenn du, wie du es vorhast, zu den Weideplätzen entweichst, ich sage dir, du wirst noch eine größere, ja die zweifache Mühe zu ertragen haben.
Wenn du wirklich für dich leben willst, dann gehe jetzt hinauf in die innere Wüste.“ Antonius aber entgegnete: „Und wer wird mir den Weg weisen; denn ich kenne ihn nicht!“ Da zeigte ihm die Stimme sogleich Sarazenen, die den Weg ziehen wollten. Antonius ging zu ihnen hin, näherte sich ihnen und bat sie, dass er mit ihnen in die Wüste wandern dürfe. Sie aber nahmen ihn, wie auf einen Befehl der Vorsehung hin, freundlich auf. Er wanderte drei Tage und drei Nächte mit ihnen und gelangte an einen sehr hohen Berg. Am Fuße des Berges floss überaus klares Wasser, das süß und sehr kalt war. Weiter draußen aber war eine Ebene und einige dürftige Dattelpalmen.
Wilde Tiere lebten mit Antonius in Frieden: Er hielt sich weiter innen auf dem Berge auf, beschäftigt mit Gebet und Askese. Die Brüder aber, die ihm dienten, baten ihn, dass sie ihn jeden Monat besuchen und ihm Oliven, Hülsenfrüchte und öl bringen dürften; denn er war jetzt hoch in den Jahren. Welche Kämpfe er während seines dortigen Aufenthaltes durchzumachen hatte, nach dem Bibelworte [„Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“(Eph 6,12)] nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen seine Gegner, die Dämonen, das haben wir von denen erfahren, die ihn besuchten. Denn auch dort hörten sie Lärm, viele Stimmen und Getöse wie von Waffen; und den Berg sahen sie nachts voll wilder Tiere; sie beobachteten den Antonius auch, wie er kämpfte, gleich als ob er sichtbare Gegner vor sich habe, und wie er gegen sie betete.
Seine Besucher ermutigte er, er selbst aber kämpfte unter Kniebeugungen und Gebet zum Herrn. Und es war in Wahrheit bewundernswert, dass er, der allein in einer solchen Wüste weilte, sich weder vor den Angriffen der Dämonen fürchtete, noch sich ängstigte über die Wildheit so vieler vierfüßigen Tiere und Schlangen, die sich dort fanden. Er vertraute wahrhaftig, wie geschrieben steht [„Die auf den Herrn hoffen, werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion“(Ps 125,1)], auf den Herrn, wie der Berg Sion, unbeweglichen und ruhigen Sinnes; vielmehr flohen die Dämonen, und die wilden Tiere lebten, wie es in der Schrift heißt [„Denn dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere werden Frieden mit dir halten“(Hiob 5,23)], in Frieden mit ihm.
Die Heilung einer Jungfrau durch Antonius: Ein junges Mädchen aus Busiris in Tripolis hatte ein schweres und abscheuliches Leiden; ihre Tränen nämlich und der Nasenschleim und die Ohrenflüssigkeit wurden; wenn sie zu Boden fielen, sogleich zu Würmern; auch ihr Körper war gelähmt und ihre Augen waren wider die Natur gebildet. Als ihre Eltern erfahren hatten, dass Mönche zu Antonius reisten, da baten sie im Vertrauen auf den Herrn, der die Blutflüssige geheilt hatte [„Und siehe, eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluss hatte, trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes. Denn sie sprach bei sich selbst: Könnte ich nur sein Gewand berühren, so würde ich gesund. Da wandte sich Jesus um und sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und die Frau wurde gesund zu derselben Stunde“(Mt 9,20-22)], mit ihrer Tochter sich ihnen anschließen zu dürfen. Diese ließen es geschehen; die Eltern blieben mit dem Kinde außerhalb des Berges, bei Paphnutius, dem Bekenner und Mönch.
Die Brüder aber gingen hinein, und als sie eben von der Jungfrau berichten wollten, kam Antonius ihnen zuvor, erzählte das Leiden des Kindes und dass es mit ihnen gereist sei. Als diese dann baten, es möchte auch den Eltern gestattet werden, herein zu kommen, da erlaubte er dies zwar nicht, er sagte aber: „Gehet zurück, und ihr werdet sie geheilt finden, wenn sie nicht gestorben ist. Denn nicht mein ist die gute Handlung, weshalb sie zu mir, dem armseligen Menschen, kommen müsste, sondern die Heilung ist das Werk des Erlösers, der überall sein Erbarmen zeigt denen, die ihn anrufen. Und ihr hat der Herr auf ihr Gebet Gehör geschenkt, mir aber hat seine Menschenfreundlichkeit geoffenbart, dass er das Leiden des Kindes, während es noch dort weilt, heilen will.“ Und das Wunder geschah wirklich; sie gingen hinaus und fanden die Eltern voll Freude, das Kind aber war gesund von dieser Stunde an.
Antonius geht auf Bitten der Bischöfe nach Alexandria, um die Arianer zu widerlegen: Als einmal die Arianer die Lüge ausstreuten, er denke ebenso wie sie, da war er unwillig und zornig über sie. Er wurde dann von den Bischöfen und allen Brüdern gerufen, kam herunter von dem Berge, ging nach Alexandria und verdammte die Arianer; er erklärte, dies sei die letzte Häresie und ein Vorläufer des Antichrist. Er belehrte auch das Volk, der Sohn Gottes sei kein Geschöpf noch sei er aus dem Nichtseienden geworden, sondern das Wort und die Weisheit seien ewig vom Wesen des Vaters. Deshalb ist es auch gottlos zu sagen: Es gab eine Zeit, da er nicht war; denn das Wort war immer zugleich mit dem Vater.
Daher habt nicht die geringste Gemeinschaft mit den allergottlosesten Arianern; „denn keine Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis“(2.Kor 6,14). Ihr sollt fromme Christen sein. Jene aber, die lehren, der Sohn Gottes aus dem Vater und das Wort sei ein Geschöpf, unterscheiden sich in nichts von den Heiden, die einem Geschöpf dienen statt Gott dem Schöpfer [„Sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer“(Röm 1,25)].. Seid überzeugt, dass jedes Geschöpf ihnen zürnt [„Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.“(Röm 8,22 ff.)], weil sie den Schöpfer und den Herrn des Alls, in dem alles entstanden ist, weil sie diesen dem Geschaffenen zurechnen.
Antonius wirkt alle diese Wunder nicht durch Befehl, sondern durch Gebet und im Namen Christi: So verhielt es sich mit Antonius. Wir dürfen nicht ungläubig sein, wenn durch einen Menschen so große Wunder geschahen. Denn es ist eine Verheißung des Heilandes, der da sagt: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn und ihr saget zu diesem Berge: Gehe weg von hier, so wird er weggehen. Und nichts wird euch unmöglich sein“ [„Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein.“(Mt 17,20)], Und wieder: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr den Vater um etwas in meinem Namen bittet, so wird er es euch geben. Bittet und ihr werdet empfangen“(Joh 16, 23-24). Er sprach auch zu seinen Schülern und zu allen, die an ihn glaubten: „Heilet Kranke, treibt Dämonen aus! Als Geschenk habt ihr es empfangen, ah Geschenk sollt ihr es geben! “(Mt 10,8)
Das Lebensende des Antonius. Seine letzte Rede an die Mönche auf dem äußeren Berge: Wie sein Lebensende war, das ist wert, dass ich es erzähle und dass ihr es hört, wo ihr euch doch danach sehnt; denn auch darin ist er nachahmenswert. Nach seiner Gewohnheit besuchte er die Mönche auf dem äußeren Berg, und da er von der Vorsehung über sein Lebensende belehrt worden war, sprach er zu den Brüdern: „Das ist der letzte Besuch, den ich euch mache, und es soll mich wundern, wenn wir uns in diesem Leben noch einmal sehen. Denn es ist Zeit, dass auch ich nunmehr scheide; denn ich bin fast einhundertundfünf Jahre alt.“ Nachdem die Mönche diese Worte vernommen, brachen sie in Tränen aus und umarmten und küssten den Greis. Er aber, wie wenn er aus einer fremden in seine Heimatstadt weggehe, sprach mit ihnen voll Freude.
Er ermahnte sie, in den Mühen nicht lässig zu werden noch in der Askese nachzugeben, sondern zu leben, als ob sie jeden Tag sterben könnten; und, wie ich schon sagte – sich zu bemühen, die Seele vor unreinen Gedanken zu bewahren; den Heiligen nachzueifern und den schismatischen Meletianern nicht zu nahen; „denn ihr kennt ihre schlechte und unheilige Sekte“; keine Gemeinschaft zu halten mit den Arianern. „Denn auch ihre Gottlosigkeit ist allen wohlbekannt. Lasset euch nicht beirren, wenn ihr auch seht, dass sie die Richter beschützen; denn es wird verschwinden, und vergänglich und nichtig ist ihre Erscheinung. Bewahret euch vielmehr rein vor ihnen und behütet das Erbe der Väter und besonders den frommen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den ihr aus der Heiligen Schrift kennen gelernt habt, und an den ihr von mir oft erinnert worden seid.
Die körperlichen Vorzüge des Antonius. Sein Ruhm: Dies war das Ende des irdischen Lebens unseres Antonius, jenes aber der Anfang der Askese. Wenn dies alles auch wenig ist im Vergleich zu seiner Tugend, so erwäget doch daraus, wie der Mann Gottes, Antonius, geartet war, der von Jugend auf bis in sein hohes Alter den gleichen Eifer in der Askese bewahrte; wie er weder mit Rücksicht auf sein Alter unterlag durch die Auswahl der Nahrung, noch wegen der Schwäche seines Körpers die Art seiner Kleidung änderte, oder sich auch nur die Fuße mit Wasser wusch; und gleichwohl blieb er in allem unversehrt. Seine Augen waren gesund und untadelig, und er sah gut; von seinen Zähnen fiel auch nicht einer aus; nur am Zahnfleisch waren sie abgenützt, aber wegen des hohen Alters des Greises.
Seine Hände und Füße blieben gesund, und überhaupt erschien er glänzender und kräftiger als alle, die sich mannigfacher Nahrung, der Bäder und verschiedener Gewänder bedienen. Ein Kennzeichen seiner Tugend und gottgeweihten Seele ist dies, dass er überall berühmt war und von allen bewundert wurde, und dass sich auch die nach ihm sehnten, die ihn nicht gesehen hatten. Denn Antonius wurde berühmt nicht durch seine Schriften noch durch weltliche Weisheit oder durch irgendeine Kunst, sondern allein durch seine Frömmigkeit. Dass dies eine Gnade Gottes ist, wird niemand leugnen.
Wie hätte man sonst von ihm, der sich auf seinem Berge verbarg und ruhig dort saß, in Spanien, Gallien, in Rom und Afrika gehört, wenn es nicht Gott war, der überall die Seinen berühmt macht, der dies auch dem Antonius im Anfang seiner Laufbahn verkündete! Mögen sie selbst auch im verborgenen leben, mögen sie auch wünschen, verborgen zu bleiben, der Herr zeigt sie doch allen wie Leuchten, damit so auch die, welche es hören, erkennen, dass seine Gebote geeignet sind zur Vollkommenheit und damit sie das eifrige Streben nach dem Weg zur Tugend gewinnen.
Schöner Bericht.
Es bedarf der Gnade Gottes!
Herr ich Glaube, hilf meinem Unglauben!!!!!
Schöne Bilder vom Kloster 🙂