Gott soll allmächtig sein. Demnach könnte er Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Hurrikane, Vulkanausbrüche usw. verhindern. Er tut es aber nicht. Warum?
Christen stellen sich Gott als intelligentes, allmächtiges Wesen vor. Ihr „Handbuch“, die Bibel, beschreibt Gott und diejenigen, die ihn anbeten, folgendermaßen: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm“ (1. Johannes 4,16). Andererseits werden Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis usw. der Einwirkung einer „höheren Gewalt“ zugeschrieben. Mit dieser Formulierung wird impliziert, daß die „höhere Gewalt“ – im Sinne dieses Artikels wäre das Gott – für den Verlust menschlichen Lebens und die Vernichtung materiellen Eigentums verantwortlich zeichnet. Manche Christen tun sich schwer mit der Vorstellung, daß Gott durch seine Untätigkeit die Verantwortung für solches Leid trägt.
Eine Frau, die inmitten der Verwüstung stand, die Hurrikan Katrina der Stadt New Orleans bescherte, meinte gegenüber einem Reporter: „Gott wohnt hier nicht mehr“. Auf die Frage des Reporters, warum Gott solche Naturkatastrophen zulässt, wusste ein katholischer Priester keine Antwort. Stimmt das? Gibt es wirklich keine Antwort? Bleibt uns nur das Rätseln bzw. das Philosophieren über die Gründe, warum ein angeblich allmächtiger Gott solche Naturkatastrophen zulässt? Oder kann es sein, daß die Gründe für Gottes Untätigkeit bereits genannt worden sind? Haben wir sie vielleicht übersehen?
Eine persönliche Verantwortung: Bei der Suche nach Antworten auf die Frage nach der Verantwortung für Tod und Leid durch Naturkatastrophen – besonders solche, die vorhersehbar sind – darf die persönliche Verantwortung einer ausreichenden Vorbereitung nicht ignoriert bzw. verneint werden. Wer bei einer Naturkatastrophe sämtliche „Schuld“ einer höheren Gewalt zuweisen will, übersieht möglicherweise die Wichtigkeit vorbeugender Maßnahmen, die die Betroffenen hätten treffen können und sollen. (more…)