Die Bewegung „Geschiedene Kopten in der Schwebe“ hat angekündigt, am Donnerstag, den 24. Juni, vor dem ägyptischen Justizministerium zu demonstrieren. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordern die betroffenen Kopten ein Recht auf erneute Heirat, die Möglichkeit, Zivilehen schließen zu können und das Ende von Heiratsverboten. Zur Zeit dürfen nach islamischem Recht christliche Ägypter keine Musliminnen heiraten.
Die Bewegung wird von Frauenrechtsorganisationen unterstützt, die ebenfalls die Möglichkeit zu nichtreligiösen, zivilen Ehen fordern. Sowohl islamische als auch koptische Autoritäten in Ägypten lehnen die Einführung von zivilen Ehen entschieden ab. Bis heute können Ehen nur nach islamischem Schariarecht oder nach christlichem bzw. jüdischem Familienrecht geschlossen werden. Für muslimische Frauen bedeutet dies unter anderem, dass ihr Ehemann sie jederzeit ohne Angabe von Gründen verstoßen kann. Für die christlichen Kopten ist eine Scheidung dagegen praktisch unmöglich, außer sie treten zum Islam über – mit allen rechtlichen Konsequenzen. Für Religionslose oder Angehörige religiöser Minderheiten wie der Baha’i bedeutet dies, dass sie nicht heiraten können, außer sie werden juristisch Muslime und unterwerfen sich unter anderem dem Scharia-Eherecht. (more…)