Die Bemühungen Italiens im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus zeigen Resultate. Im Zeitraum von 2000 bis 2010 sind 200 Personen wegen Verbrechen festgenommen worden, die mit dem Terrorismus zusammenhängen. 47 Personen wurden wegen Terrorismus verurteilt, während weitere 62 aus diesem Grund ausgewiesen wurden, geht aus dem ersten Bericht über den internationalen Terrorismus, der von der Stiftung ICSA in Rom im Beisein von Innenminister Roberto Maroni vorgestellt wurde.
Zehn Imame wurden aus Sicherheitsgründen abgeschoben, weil sie anti-westliche Propaganda gemacht und zum Dschihad, dem heiligen Krieg der islamischen Fundamentalisten, aufgerufen hatten. Die meisten Terroristen wurden in Italien im Zeitraum zwischen 2001 und 2003 festgenommen. Seit 2008 wurden keine Imame mehr abgeschoben. Die Rekordzahl an Opfern des fundamentalistischen Terrorismus wurde weltweit im Zeitraum zwischen September 2006 und September 2007 erreicht, als 5570 Menschen getötet wurden, geht aus dem Bericht hervor. 90% der Terrorismusopfer sind Muslime. Die am stärksten von Terroranschlägen betroffenen Länder sind der Irak, Pakistan, Afghanistan und Indien.
Im Zeitraum zwischen 2007 und 2009 sei die Zahl der Terroranschläge zwar gesunken, dafür wurden aber mehr Todesopfer gemeldet. „Das ist hauptsächlich der Entwicklung immer effizienterer Systeme zur Fernsteuerung von Bomben zuzuschreiben“, analysierte Carlo De Stefano, der die Studie durchgeführt hat. Seit 2003 habe sich vor allem im Irak das Phänomen mehrerer Selbstmordattentäter verbreitet, die sich zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten in die Luft sprengen und somit eine hohe Opferzahl verursachen. Die meisten Terroropfer wurden seit September 2008 in Irak gemeldet (1451 Personen) gefolgt von Pakistan mit 607 Opfern und Afghanistan mit 175.
De Stefano rief zu einer engeren Zusammenarbeit der europäischen Polizeisysteme auf, um den Fundamentalismus zu bekämpfen. „Europa wird von den Fundamentalisten immer häufiger als logistische Basis für die Planung von Anschlägen genutzt. Man muss die Gefahr bekämpfen, dass sich terroristische Zellen in kleineren Städten strukturieren“, erklärte De Stefano. Er warnte auch vor der Gefahr, dass radikale Imame ihre Appelle zu Dschihad in den Web-Foren für junge Muslime verbreiten, so De Stefano.