Hin und wieder gönne ich den werten Lesern einen humorvollen Artikel, um ihnen den Tag ein Bisschen zu versüßen. Vorgestern bekam ich die folgende Nachricht gemailt: „Neuerdings ein Elektronischer Gebetsteppich, der die Niederknieungen zählt“. Bei dieser Nachricht handelt es sich keineswegs um einen Gag. Sie wurde am 08. Juni 2010 von der arabischen Presseagentur „Alarabia“ veröffentlicht. Man berichtete über die Erfindung eines frommen Moslems aus Tunesien, der sich mit der Aufrichtigkeit der fünf Gebete beschäftigte.
Alarabia zitierte die tunesische Tageszeitung „Alsabbah“, welche diesen Erfinder interviewte. Der Tunesier sprach erläuternd über seine Erfindung: „Es kommt häufig vor, dass ein Moslem an der Zahl der Niederknieungen zweifelt, die er jeden Tag bei jedem der fünf Gebete zu verrichten hat. Denn manchmal schwindet die Konzentration auf das Gebet und man wird von irgendeinem Gedanken abgelenkt. Der elektronische Gebetsteppich zeigt dem Beter durch sein Display und Warnsignal, dass er sich sozusagen verzählt und noch eine Niederkniung zu verrichten hat“. In der islamischen Welt sorgte dieser Gebetsteppich für Tumult, weil viele die Befürchtung äußerten, dass ein Beter durch die seh- und hörbaren Signale mehr verwirrt wird.
Othman Batikh, der tunesische Mufti, verteidigte die umstrittene Erfindung und war der Meinung, dass dieser Teppich dem Beter hilft und ihn nicht ablenkt, indem er digital seine Niederknieungen zählt und sie ihm zeigt. Laut dem tunesischen Mufti gibt es in der Sunna oder den islamischen Regeln gar nichts, was diesen Gebetsteppich für widrig erklären würde.
Dieser Gebetsteppich vibriert, wenn man sich niederwirft und dabei pupst. Wenn er diese Vibration ignoriert, weil er keinen Bock darauf hat, die Waschung zu wiederholen, fliegt der Teppich weg und er findet sich auf dem Boden liegend. Einen fabelhaften Vorteil bietet dieser Gebetsteppich, und zwar was die Richtung nach Mekka angeht. Wenn „Alkebla – Richtung nach Mekka“ nicht stimmt, dreht sich der Teppich von allein, bis die Richtung gestimmt hat. Wenn der Beter während des Gebets einschlummert, gibt der Gebetsteppich dem Teufel einen bestimmten Laut von sich, damit der Teufel diesem faulen Moslem ins Ohr pinkelt. Der Urin des Teufels aber wird in einem Fach als Beweis aufbewahrt, damit der Fußboden nicht versaut wird. Denn der elektronische Gebetsteppich ist umweltfreundlich und legt sich nicht mit den Hausfrauen an. Schließlich will er nicht in Mülleimer landen. Allah Akbar und Tschüß!
https://koptisch.wordpress.com/2010/04/17/hor-doch-auf-mir-ins-ohr-zu-pinkeln/#more-2186