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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Khomeinisten fordern islamische Weltregierung 9. Juni 2010

Filed under: Reportagen — Knecht Christi @ 19:03

prasident bei einem Besuch in einer Anlage zur Urananreicherung in Natans

Die Vision der islamischen Weltherrschaft beruht auf der Idee der Wiederkehr des 12. Imam. Islamistische Ideologen gehen von einer kommenden letzten Schlacht gegen das „Böse“ aus und fürchten eine jüdisch-christliche Weltherrschaft. Diese letzte Schlacht könnte mit Atombomben geführt werden

In den Diskussionen über die Gefahren einer khomeinistischen Atombombe geht es auch um die Frage, wie rational die iranischen Machthaber in Krisensituationen handeln. Die Verbindung von mahdistischen Weltvorstellungen (schiitischer Messianismus) mit dem potentiellen Besitz einer Atombombe ist explosiv, besonders dann wenn staatliche Vertreter des Iran die antijüdischen, antiisraelischen und antiwestlichen Positionen einiger Kleriker und fundamentalistischer Ideologen teilen. Es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass nur Präsident Ahmadinedschad und sein Mentor Ayatollah Mesbahe Yazdi davon ausgehen, dass die Welt mit der Rückkehr eines schiitischen 12. Imam gerettet werden wird. In den letzten Jahren schießen auf Mahdismus spezialisierte Universitäten, Institutionen, Zeitungen und Internetforen wie Pilze aus dem iranischen Boden. Die Wiederkehr des 12. Imam ist ein zentrales politisches Thema in der „Islamischen Republik Iran“. Zu den Anhängern der mahdistischen Ideologie gehört auch Ali Laridschani, der Vorsitzende des khomeinistischen „Parlaments“. Laridschani sprach kürzlich auf einer Konferenz über den Mahdismus.

Mahdismus und islamischer Weltherrschaftsanspruch: Das „Dokumentationszentrum der Islamischen Revolution“ ist ein staatliches Institut, dessen Direktor direkt vom Revolutionsführer Ali Khamenei ernannt wird. Dieses Institut archiviert nicht nur historische Texte, auch aktuelle Themen werden dort behandelt. Das Zentrum veröffentlichte kürzlich einen Vortrag von Schafii Sarwestani. Er gehört zu den einflussreichen Experten des Mahdismus im Iran und ist gleichzeitig Direktor eines staatlichen Instituts, das „Mouood“ (der Versprochene) heißt. Dieses Institut erforscht den Mahdismus, die schiitische Vorstellung der Wiederkehr des 12. Imam. In einem Artikel, den das „Dokumentationszentrum der Islamischen Revolution“ veröffentlichte, schrieb Schafii Sarwestani, dass die Weltarmut, die Verbreitung von Krankheiten wie Aids, sowie die Häufung von Naturkatastrophen wie Erdbeben ein Zeichen für die baldige Wiederkehr des 12. Imam seien. Gerechtigkeit auf Erden werde geschaffen werden, nachdem der 12. Imam seine „Herrschaft auf Erden errichtet“ habe. Im Koran sei eine islamische „Weltregierung“ prophezeit worden.

Nur Islamisierung kann die Welt retten: Hier geht Schafii Sarwestani von dem fundamentalistischen Ansatz Islam ist die Lösung aus. Die Probleme der Welt können demnach nur durch eine Islamisierung gelöst werden, wenn also in der Welt das islamische Gesetz umgesetzt werde. Tatsächlich ist dieses Ziel auch in der iranischen Verfassung fest verankert. Schafii Sarwestani glaubt, dass mit der Errichtung der zukünftigen islamischen Weltherrschaft des 12. Imam eines Tages „Salman Farsi“ wieder im Iran herrschen werde. Es handelt sich bei „Salman Farsi“, auch „Ruzbe“ genannt, um den ersten iranischen Anhänger des Propheten Mohammad. Tatsächlich gehen islamistische Intellektuelle nicht davon aus, dass gegenwärtig eine ideale Staatsform im Iran existiere. Deswegen geht die utopische Alternative davon aus, dass eines Tages ein gerechter Herrscher die islamische Gerechtigkeit umsetzen werde, wie einst „Ruzbe“, der erste iranische Anhänger des Propheten Mohammad, es tat. „Ruzbe“ spielte zu Zeiten der Herrschaft des islamischen Propheten Mohammad eine zentrale Rolle bei der Errichtung der islamischen Herrschaft in Medina. Tatsächlich ist Medina das ideale Vorbild einer islamischen Gesellschaft, im Übrigen auch für den Ex-Präsidenten Mohammad Khatami, der Medina als das Modell der islamischen Zivilgesellschaft bezeichnete. Weiterhin argumentiert Schafii Sarwestani, die Herrschaft des wiederkehrenden Imam werde in „Kufe“, in der Region von Syrien, Jordanien, Libanon und Israel errichtet werden, schreibt Schafii Sarwestari am 16.1.2010. Eine solche Vorstellung ist im gegenwärtigen Iran Staatsprogramm und stellt den religionspolitischen Hintergrund für die Propaganda des Revolutionsführers Khamenei und des Präsidenten Ahmadinedschad dar, wonach die islamische Welt die Existenz des Staates Israel nicht anerkennen dürfe. Nach Aussagen iranischer Politiker müssen sich die islamischen Regierungen anstrengen, um gemeinsam Israel zu vernichten.

Analysen ohne Bezug auf die Endzeit sind sinnlos: Am 16.5.2010 fand in der iranischen Stadt Qaswin eine Konferenz über Mahdismus statt, berichtete Farsnews am 19.5.2010. Dort wurde das Thema einer „islamischen Weltregierung“ diskutiert. Schafii Sarwestani, der auf dieser Konferenz einen Vortrag hielt, vertrat die Meinung, dass politische Analysen nur sinnvoll seien, wenn diese sich auf die „Endzeit“, d.h. auf die Wiederkehr des 12. Imam beziehen. Er fordert die iranischen Politiker dazu auf sich mehr an den schiitischen Vorstellungen der „Endzeit“, der Rückkehr des 12. Imam und dem Ziel einer „islamischen Weltregierung“ zu orientieren. Er vergleicht die angeblich „jüdische Verschwörung“ von „jüdischen Christen“ mit der von ihm behaupteten islamischen Vorstellung von der Weltherrschaft. Diese stünden im Gegensatz zueinander. Die „jüdischen Christen“ sind für den islamischen Fundamentalisten Schafii Sarwestani Christen, die die Argumente der Juden propagieren, im Geiste projüdisch argumentieren.

Jüdische Verschwörung: Schafii Sarwestani, dessen Denkweise antisemitisch ist, zieht einen großen historischen Bogen, wenn er die „lange Tradition der jüdischen Verschwörung“ kritisieren will. Sogar im „polytheistischen alten Ägypten“ sollen die Juden mit „Zauberei“ ihre „Weltherrschaft“ durchgesetzt haben. Bis heute hätten die Juden, Schafii Sarwestani zufolge, ihren Weltherrschaftsanspruch nicht aufgegeben. Mit deutlichen antijüdischen und antiisraelischen Argumenten warnt Schafii Sarwestani so vor einer „jüdischen Verschwörung“. Die Juden hätten die „Moral, die Politik, die Gesellschaft, die Wirtschaft verdorben“, so dass die Erde von „Vernichtung“ bedroht sei. Im zwanzigsten Jahrhundert sei der „jüdische Weltherrschaftsanspruch“ größer geworden. Schafii Sarwestani, Direktor eines staatlichen Instituts zur Erforschung des Mahdismus, ist der Überzeugung, dass die Juden in den letzten 400 Jahren die europäische Geschichte stark beeinflusst haben. Die Juden haben demnach die Macht des Westens gestärkt, um schließlich die jüdische Weltherrschaft durchzusetzen. Der iranische Wissenschaftler führt auch den Säkularisierungsprozess in der europäischen Geschichte auf den Einfluss der Juden zurück. Die Kultur der „Feindschaft gegen Gott“ sei dadurch gewachsen.

Armageddon als jüdisch-christliche Idee: Schafii Sarwestani geht davon aus, dass insbesondere die christlichen Protestanten an einen „Krieg am Ende der Zeiten“ glauben würden. Dieser Krieg würde in der jüdisch-christlichen Literatur als Armageddon bezeichnet werden. Juden und „jüdischen Christen“ – Schafii Sarwestani meint Christen, die Juden und Israel verteidigen – würden auch die Filmindustrie in Hollywood beherrschen und Kriegsfilme wie den Katastrophenfilm 2012 drehen. Für Schafii Sarwestani sind solche Filme gegen den Islam gerichtet. Diese „jüdischen Christen“, die an die Wiederkehr des Christus glauben würden, gingen davon aus, dass ein atomarer Krieg bevorstehe, der zwei Drittel der Welt zerstören werde. Mit der Vorstellung der Rückkehr von Jesus Christus solle dann eine westliche Weltregierung geschaffen werden, glaubt der iranische Wissenschaftler zu wissen. Schafii Sarwestani spricht sich für die khomeinistisch-mahdistische Variante der letzten Schlacht aus, denn dadurch werde eine islamische Weltregierung erst möglich werden. In der Tat drängt sich die Frage auf, wie verantwortlich die khomeinistischen Machthaber des Iran mit einer Atombombe umgehen würden, wenn sie in einer Krisensituation von solchen Ideologien beeinflusst und gesteuert werden und von einer letzten Schlacht, die die Islamisierung der Welt hervorbringe, träumen?

 

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