Christien Abd Elmassih oder Siham Mahmoud ist eine junge Frau, die sich vor vier Jahren für Christus entschied. Über ihr Leid spricht ihr Rechtsanwalt und der koptische Menschenrechtler Saaid Fayez. Zu Beginn schildert er etwas über sie: „Ich lernte Christien vor zwei Jahren kennen. Sie erzählte mir, dass sie eine Muslimin war. Jedoch fragte ich sie, wie es dazu kam, dass sie einen Personalausweis hat, auf dem steht, dass sie eine Christin ist. Fröhlich erwiderte sie, dass ihr Verlobter es schaffte, die Religion im Personalausweis ändern zu lassen. Sie war glücklich über ihre Freiheit, in die Kirchen oder Klöster gehen zu dürfen, ohne dass dies ihr wegen ihrer Identität verboten wird. Christien ist eine hübsche Frau, die ausgeglichen und liebenswürdig ist. Selten sah ich sie nervös oder missgelaunt. Das geschah nur, als sie sich erinnerte, wie sie auf der Flucht vor ihrer eignen Familie ist, und dass sie wegen ihres gefälschten Personalausweises ins Gefängnis kommen könnte, wo in Ägypten die Konversion zum Christentum kriminalisiert wird“. Verbittert sagt Saaid Fayez: „Plötzlich wurde Christien wegen Fälschung offizieller Urkunden inhaftiert. Jetzt ist sie im Frauengefängnis in Kanater“.
Saaid Fayez fährt fort: „Ich werde nicht über das Leben der zum Christentum Konvertiten und über den Zwang sprechen, unter dem Christien stand, diese Fälschung in Kauf zu nehmen, obwohl es ihr gutes Recht ist, das Leben zu führen, welches sie sich ausgesucht hat. Über die Schrecklichkeit möchte aber sprechen, dass Christien und alle jungen Frauen wie sie in dem Frauengefängnis von einem Offizier namens Moataz (von dem sprach die muslimische Mandantin von Dr. Nagib Gebraiel – lesen Sie den Artikel „Religionsfreiheit hinter der Sonne“) gefoltert werden. Bei einer ihrer Verhandlungen vor Gericht sah ich Blutflecken auf Christiens weißem Gewand, die von ihrem weißen Schleier nicht bedeckt wurden. (more…)