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Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Acht Gründe, warum Christen verfolgt werden 27. Mai 2010

Filed under: Christenverfolgung — Knecht Christi @ 22:38

Christen sehen sich unter allen Religionen den stärksten Diskriminierungen ausgesetzt. Acht Gründe, warum es sie am härtesten trifft.

Eine Hälfte der Christenheit genießt die Sonnenseite der Religionsfreiheit. In keiner anderen Religion liegt dieser Anteil so hoch. Ein Grund: Religionsfreiheit herrscht in der Regel da, wo das Christentum lange Einfluss auf die Regierung hatte. Doch hat kein Glaube mit Ausnahme der Bahai einen höheren Anteil an Verfolgten aufzuweisen als das Christentum. 75% aller Opfer der Verletzung von Religionsfreiheit sind Christen. Kaum eine Diskriminierung hat „rein“ religiöse Gründe. Die Regierung Vietnams etwa geht mit Propaganda gegen die Christen der einheimischen Stammesvölker vor, besonders gegen etwa 250.000 Angehörige der Hmong. Sie will die Christen in ihre Stammesreligion zurückzwingen. In Kolumbien weigern sich protestantische Freikirchen oft als einzige soziale Institutionen, der Mafia Schutzgeld zu zahlen und Drogen anzubauen. In Pakistan werden Christen oft allein wegen ihres Glaubens der Blasphemie (Gotteslästerung) beschuldigt und zum Tode verurteilt. Hebt das Oberste Gericht Todesurteile aus niedrigeren Instanzen auf, tötet der Mob die Freigelassenen meist innerhalb von Stunden. Christinnen sind in Pakistan faktisch Freiwild für muslimische Männer. Wird eine Christin dort von einem Muslim vergewaltigt, geht der Täter aufgrund des islamischen Zeugenrechts fast immer straffrei aus.

Acht Hauptgründe, warum vor allem Christen unter Verfolgung zu leiden haben.

1. Das Christentum ist die mit Abstand größte Weltreligion und deswegen am häufigsten von Menschenrechtsverletzungen betroffen, die sich auf die Religion der Opfer beziehen.

2. Das Christentum erlebt, vor allem in Afrika und Asien und dort besonders durch katholische und evangelikale Kirchen, ein unglaubliches Wachstum. Auf beiden Kontinenten hat es sich seit 1970 verdreifacht, vor allem durch den Einsatz der rund 460.000 meist einheimischen Missionare. Andersgläubige Bevölkerungsmehrheiten fürchten Überfremdung und den Verlust kultureller Identität. Und Religionsfreiheit zählt in diesen Ländern nicht zu den wichtigsten Rechten. In Indien etwa haben Christen seit über hundert Jahren Kastenlosen Schulbildung ermöglicht. Heute verfügen Gesetze, dass in allen staatlichen Behörden eine Beschäftigungsquote an Kastenlosen erfüllt sein muss. Plötzlich finden sich viele Christen in einflussreichen Stellungen.

3. Länder mit kolonialer Vergangenheit suchen in der Wiederbelebung ursprünglicher Traditionen ihre Identität und gehen zunehmend legal oder mit Gewalt gegen „fremde“ Religionen vor. In Indien besinnt man sich gegen Islam und Christentum auf den Hinduismus, in Indonesien gegen Christentum und Hindu-Buddhismus auf den Islam, in Sri Lanka und Nepal gegen Christentum und Islam auf den Buddhismus.

4. In vielen Ländern verknüpfen sich Nationalismus und Religion. Mit Indien (Hinduismus), Indonesien (Islam), Bangladesch (Islam) und Pakistan (Islam) ist ein Drittel der Weltbevölkerung davon betroffen. In der Türkei hat ein Türke eigentlich Muslim zu sein. Das Christentum steht dem Nationalismus im Weg.

5. Das Christentum und eine bestimmte Gruppe seiner Repräsentanten erheben vielerorts ihre Stimmen für Menschenrechte und Demokratie [2]. Der dem Christentum angeborene Einsatz für Schwächere und Minderheiten, der nicht immer und nicht überall gleich ausgeprägt war, ist an vielen Stellen zu seinem Markenzeichen geworden. Das macht Christen zur Zielscheibe von Menschenrechtsgegnern und Gewaltherrschern. Darüber hinaus verfügen Christen zunehmend über weltweite Netzwerke, die auch oft gegen Menschenrechtsverletzungen aktiviert werden.

6. Das Christentum hat eine starke Entwicklung hin zum Verzicht auf Gewalt und politisch-sozialen Druck und damit hin zu inhaltlicher Überzeugungsarbeit und friedlicher Mission durchgemacht. Die Friedlichkeit christlicher Kirchen, mitunter ihr Pazifismus, lädt dazu ein, Gewalt auszuüben, da wenig Widerstand zu befürchten ist. Oft haben Muslime Angst vor amerikanischer Vergeltung, aber weniger vor einer Reaktion einheimischer Christen. Schützt der Staat die Christen nicht, die die Trennung von Kirche und Staat befürworten und dem Staat das Gewaltmonopol überlassen, werden sie zu Freiwild.

7. Christen stehen oft für den verhassten Westen. Zwar haben McDonald’s oder Pornografie als Feindbilder mit dem Christentum eigentlich nichts zu tun, zwar stehen Kirchen in der Dritten Welt heute praktisch ausnahmslos unter einheimischer Leitung. Aber den Verdacht werden sie trotzdem nicht los. Türkische Christen werden der Spionage für die CIA verdächtigt, chinesische als Handlanger der USA oder des „westlichen“ Papstes angesehen und arabische Christen in Palästina als Handlanger des Zionismus.

8. Die Internationalität des Christentums wird von anderen Religionen als Gefahr empfunden. Dass die christliche Theologie längst internationalisiert wurde und Theologen und Theologinnen mit ihresgleichen aus allen Völkern im Gespräch sind, wird von Christen als Bereicherung, von Nichtchristen aber oft als Machtfaktor gesehen.

Zum Glück wird Christenverfolgung in der Politik inzwischen ernster genommen. Der Bundestag hat 2008 die deutsche Außenpolitik zum Schutz religiös Verfolgter und christlicher Minderheiten verpflichtet. So steht es auch im Koalitionsvertrag. Auch der Einsatz der EU zeigt Wirkung. Viele Staaten mit eingeschränkten Rechten überlegen immer genauer, wie weit sie gehen können. Es hat den Einsatz für verfolgte Christen besonders glaubwürdig gemacht, dass es dabei um Rechte für Gläubige ging, gleich welchen Glaubens, und nie um Vorrechte allein für Christen.

 

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