kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Religionsfreiheit hinter der Sonne 22. Mai 2010

Filed under: Koptenverfolgung — Knecht Christi @ 20:37

In Ägypten wird einem gesagt, um auszudrücken, dass niemand ihn wiedersehen wird: „Ich bringe dich hinter die Sonne“! Das ist genau das, was die ägyptische Regierung mit den Moslems macht, die sich für Christus entschieden haben. Sie werden erstmals hinter Gittern gebracht, und dann verschwinden sie hinter der Sonne. Ich habe erstmal recherchiert und Berichte von zuverlässigen Freunden sowohl in Ägypten als auch in verschiedenen Ländern gesammelt. Zunächst einmal lasse ich Herrn Dr. Nagib Gebraiel, den Vorsitzender der EUHRO (Egyptian Union of Human rights Organization), Ihnen schildern, was er selbst erlebte.

      Im Artikel 46 der ägyptischen Verfassung heißt es: „Der Staat sichert jedem Bürger die Religionsfreiheit, abgesehen von Religion, Geschlecht, Sprache oder Rasse“. Und aus dem Artikel 40 geht hervor: „Alle Bürger sind gleich vor dem Gesetz, was Pflichten und Rechte angeht“. Das alles ist schön und gut, aber entspricht das der erlebten Realität? Gilt das für alle ägyptischen Staatsbürger? Die Wahrheit sieht leider völlig anders aus! Diese Paragraphen genießt nur derjenige, der zum Islam konvertiert. Der frischgebackene Moslem bekommt zwei Dokumente, und zwar „sofort“ und „gebührenfrei“. Alazhar stellt die Urkunde „Bekanntgabe des Übertritts zum Islam“ aus. Das Bürgeramt stellt einen neuen Personalausweis mit den neuen Daten aus. Am schnellsten sollte das mindestens vier Tage dauern und es darf kein offizielles Dokument ausgestellt werden, ohne dass der Staat dafür Gelderhebung einnimmt.

       Das alles steht demjenigen nicht zu, der zum Christentum konvertiert. Abgesehen davon, dass dieser neue Christ von Familie und Gesellschaft mit dem Tod bedroht wird, hat er keine Rechte vor dem Gesetz, und zwar wegen des zweiten Artikels der ägyptischen Verfassung: „Die offizielle Religion des Staates ist der Islam. Die Grundsätze der islamischen Schariaa sind „die hauptsächliche Quelle“ der Gesetzgebung“. Darum findet er kein Verständnis vor den Richtern oder den Offizieren des Sicherheitsdienstes, weil er ein Abtrünniger ist, der den Islam verwarf und daher den Tod gemäß der Schariaa verdient. Lassen Sie mich Ihnen drei Beispiele aus meinem Alltag als Rechtsanwalt erzählen, wo ich mal ein Richter in Kairo war.

{1} Am 17. April 2010 vertrat ich einen jungen Mann, der zum Christentum konvertierte. Vor den drei Richtern im Kairoer Gericht hielt ich ein einstündiges Plädoyer. Ich wies sie auf die diversen Artikel der ägyptischen Verfassung und des internationalen Abkommens hin. Sie hörten mir zu, obwohl ich sagte, dass das ägyptische Regime der wahre Verbrecher und nicht dieser junge Mann im Käfig ist (in den ägyptischen Gerichten gibt es keine Anklagebank, sondern einen Käfig, in dem ein Beschuldigter in Handschälen die Verhandlung verbringt). Nach der Beratung entschied sich das Gericht, die Haft für weitere 15 Tage zu verlängern.

{2} Als Menschenrechtler mache ich keinen Unterschied zwischen Moslems und Christen. Deswegen habe ich eine muslimische Dame vor dem Gericht in Giza vertreten. Sie kam von dem Frauen-Gefängnis in Kanater. Während eines Smalltalks vor der Verhandlung schilderte sie mir, welche Quallen die jungen Frauen erleiden, die zum Christentum konvertieren. Ein gewisser Offizier namens Moataz foltert sie und sperrt sie in „Zuchtzellen“. Das sind dunkle Zimmer, die ohne Finster und deren Türen ohne Öffnungen sind. Man wird durch Essensreste versorgt und darf nicht auf Toilette. Das alles geschieht, weil sie dem Islam den Rücken drehten.

{3} Eine gebildete junge Dame entschied sich für den christlichen Glauben und behielt ihre Entscheidung aus Rücksichtnahme auf die Gefühle ihrer Familie und Bekannten für sich. Sie suchte sich Arbeit im Ausland, damit sie nicht auffällt. Alle Angebote und Bitten, dass sie durch ein mediales Mittel ihre Konversion bekannt gibt, lehnte sie aus demselben Grund ab. Viele Jahre vergingen, während denen sie ihren jährlichen Urlaub in Ägypten verbrachte. Im Kairoer Flughafen wurde sie aber dieses Jahr damit überrascht, dass man sie verhaftete. Ihr Pass wurde beschlagnahmt und man verhörte sie über 9 Stunden. Dann brachte man ihr einen Scheich, der sie zur wahren Religion befördern sollte. Erpicht bestand sie darauf, Christin zu bleiben. Nach langem Kampf, der Monate dauerte, gab man ihr den Reisepass zurück. Sie buchte ein Flugticket und wollte Ägypten verlassen. Im Kairoer Flughafen verbat man ihr, das Land zu verlassen, ohne einen Grund dafür zu nennen. Was hat sie bitteschön verbrochen?!?

      Am 24. April veröffentlichte „Copts United“ die traurige Nachricht über die Verhaftung von sieben Moslems aus dem Dorf Dakouf (Bundesland Minya). Sie waren aktive Mitglieder einer islamischen salafitischen Gruppe und entschieden sich für das Christentum. In der Stadt Samalut verhörte der Sicherheitsdienst sie. Laut Recherchen der Korrespondenten vor Ort wurden vier von den sieben Konvertiten freigelassen. Jedoch verschwanden sie, als ob sie sich in Luft aufgelöst hätten. Bei einem der noch inhaftierten Konvertiten handelt es sich um den Bruder des Imams dieses Dorfes, der als der Fürst seiner Gruppe gilt. Aus Sorge ums Leben der Konvertiten erwähnten die Koptischen Menschenrechtler nur erste Buchstaben der Namen.

     Am 27. April brachten Islamisten am helllichten Tag in Kairo den 37jäjrigen Konvertiten Mina Abd Almassih (Mohamed Ibrahim Alaschry), indem sie ihn überfuhren und mehrmals mit dem Auto seinen Leichnam zerquetschten, sodass man ihn nicht identifizieren konnte. Mina lernte Christus im Jahr 1996 kennen, und empfing das Sakrament der Heiligen Taufe in einer der koptischen Kirchen Kairos. Er heiratete und bekam zwei Kinder. Jedoch diente er emsig in der Kirche, und zwar um die verirrten Schafe zurück zu Christus zu bringen, die von den Moslems entführt oder durch materielle Dinge verführt wurden. Wie Georg, der Diakon aus Alexandria, musste Mina sterben, weil die islamischen Terroristen sich durch ihn bedroht fühlten. Dieser Dienst ist sehr wichtig für die verirrten Seelen, aber auch einfach todbringend.

 

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