Plädoyer für ein Burkaverbot in Belgien
BRÜSSEL. In Zusammenhang mit der Diskussion um das Burkagesetz in Belgien nimmt die bekannte Anthropologin und Arabistin Badra Djait, die Beraterin des flämischen Ministers für Integration Marino Keulen war, Stellung für das Burkaverbot.
Belgien würde das erste Land der Welt werden mit einem Gesetz, das Menschen bestraft, die in der Öffentlichkeit „das Gesicht ganz oder teilweise verdecken“, so dass sie nicht mehr erkennbar sind. Obwohl es breiter gefasst ist als das, wird dieses Gesetz wohl auch als Burkaverbot bezeichnet. Mit anderen Worten, wer zukünftig eine Burka trägt, welche den ganzen Körper bedeckt, oder einen Nikab, der nur die Augen freilässt, kann mit bis zu sieben Tage Gefängnis bestraft werden.
Als flämische Frau algerischer Herkunft kann ich den Vorschlag nur begrüßen. Wie kann man als eine westliche muslimische Frau sorglos eine Burka tragen, das international bekannte Symbol aus Afghanistan, und zugleich erklären, dass es nichts mit der ultimativen Unterlegenheit und Unterdrückung der Frau zu tun hat? Im Land meiner Eltern, Algerien, ist die „Burka“ nicht erwünscht und der aus Saudi-Arabien importierte typische lange schwarze Niqab wird verabscheut. Während in Brüssel Frauen mit einer Burka oder einem Niqab angestarrt werden, werden sie in Algier schikaniert. (more…)