Beunruhigende Studie: Integration in Österreich
Viele türkischstämmige Zuwanderer wollen das archaische islamische Recht – Schariaa
Wien – Auch im Nachbarland Österreich gestaltet sich die Integration türkischer Zuwanderer schwierig. Eine neue beunruhigende Studie belegt: Mehr als die Hälfte der österreichischen Türken wünschen sich die Einführung des grausamen Scharia-Rechts. Wenn in Österreich über das Thema Integration diskutiert wird, sehen sich türkische Zuwanderer häufig in einer Opferrolle. „Der Rassismus äußert sich Tag für Tag“, zitiert die Wiener Tageszeitung Die Presse dieser Tage einen selbsternannten Migrationsexperten. Die Frage, ob die Mehrheitsgesellschaft von Einwanderern erwarten kann, die Sprache zu lernen, die Verfassung und die Kultur wenn schon nicht zu übernehmen, so doch wenigstens zu akzeptieren, stellt sich dagegen für viele Türken in Österreich kaum. Es genügt ihnen, ein Feindbild zu haben, auf das man alle Defizite abladen kann.
Eine vom österreichischen Innenministerium in Auftrag gegebene und kürzlich veröffentlichte Studie der Gfk Austria – eine Tochter der in Nürnberg ansässigen Gesellschaft für Konsumforschung – über „Integration in Österreich“ belegt nun, wie sich türkische Migranten von Zuwanderern aus anderen Staaten unterscheiden. Mehr als die Hälfte der etwa 220000 türkisch-stämmigen Migranten – 2,65% der österreichischen Gesamtbevölkerung von 8,3 Millionen – verlangt vom österreichischen Justizsystem allen Ernstes die Einführung des islamischen Rechtes, also der Schariaa. Für fast drei Viertel (72%) ist die Befolgung der Gebote der Religion wichtiger als die der Demokratie. Gesetze und Vorschriften der Religion sind für 57% der Türken wichtiger als die Österreichs. Und fast die Hälfte der Zuwanderer aus der Türkei meint, dass man an den vielen Kriminellen in Österreich sehe, wohin die Demokratie führe.
Auch das führt die Studie vor: Junge Türken entwickeln einen starken Hang zur Subkultur, sie fühlen sich dem Islam stärker verpflichtet als der Gesellschaft, in der sie leben – und das, obwohl sie in den meisten Fällen bereits in Österreich geboren und dort aufgewachsen sind. So bekennen 45% der Türken ein mangelndes Einverständnis mit der österreichischen Gesellschaft, ihrer Lebensweise und dominierenden Werten. Und rund die Hälfte der türkischstämmigen Bevölkerung fühlt sich dem alten Heimatland mehr verpflichtet als Österreich. 55% lehnen für Sohn oder Tochter einen nicht-türkischen Ehe-Partner ab. Besonders interessant – und die Vorwürfe von Türken-Sprechern widerlegend – ist die Tatsache, dass andere Zuwanderer – in Österreich leben 1,4 Millionen Ausländer – viel weniger Probleme mit der Integration haben. Während die Türken sich nur zu 26% integriert fühlen, sind es bei den Polen zum Beispiel 53%. Dies mag auch mit dem Medienkonsum zusammenhängen: 76% die Türken sehen fast täglich türkisches Fernsehen, nur 30% zappen auf den ORF. Sieht man von der Einstellung vieler Türken ab, dann zeichnet diese Studie ein durchaus positives Bild der Integration in Österreich. Die große Mehrheit der Zuwanderer fühlt sich integriert, mehr als drei Viertel halten es für „sehr wichtig“, dass Zuwanderer verpflichtet sind, Deutsch zu lernen. Wieder einmal zeigt sich, dass es viel zu vordergründig ist, im Zusammenhang mit Integration von „den Ausländern“ zu reden. In Wirklichkeit gibt es in Österreich kein „Ausländerproblem“, sehr wohl aber ein Problem mit türkischen Zuwanderern.
Zu ergänzen ist dieses Bild der türkischen Mentalität durch eine Umfrage, die mit Unterstützung der EU bezüglich einer jüdischen Gemeinde nicht in Österreich, sondern in der Türkei durchgeführt wurde. Danach lehnen es vier von zehn Türken ab, neben einem Juden zu wohnen, etwa ein Drittel möchte keinen christlichen Nachbarn haben. Mehr als die Hälfte der muslimischen Türken lehnt eine Beschäftigung von Nicht-Muslimen in der türkischen Justiz, der Armee, der Polizei oder beim Geheimdienst ab. Und mehr als 40% sprachen sich dagegen aus, dass Juden oder Christen in der Wissenschaft oder dem Gesundheitswesen in wichtigen Positionen vertreten sind. Damit noch nicht genug: 57% der Türken möchten keinen Atheisten als Nachbarn, 20% lehnen grundsätzlich Ausländer als Nachbarn ab. Sogar Vize-Regierungschef Bülent Arinc bezeichnete dieses Umfrageergebnis als erschreckend, nicht zuletzt mit Blick auf den angestrebten EU-Beitritt. Von dem oft als „gemäßigt“ eingestuften Premier Erdogan war das freilich nicht zu hören.
Detlef Kleinert – Bayernkurier