Nach dem Anschlagsversuch in New York
Der Fall Shahzad beunruhigt die Amerikanern, die Sorge über den einheimischen Terrorismus wächst. Das Ziel der Islamisten ist offenbar nicht mehr ein weiterer ’11.September‘. Die neue Strategie ist der Versuch, mit relativ geringem Aufwand „weiche Ziele“ zu treffen.
Faisal Shahzad aus Pakistan fuhr geradewegs auf der vielspurigen Autobahn zum amerikanischen Traum, aber irgendwann nahm er eine Abfahrt, die in eine Sackgasse führte: Es war der Times Square in New York, wo er am Samstagabend, wenn es auf dem Platz von Menschen nur so wimmelt, ein mit Feuerwerkskörpern, Gasflaschen, Benzinkanistern und Kunstdünger vollgepacktes Auto in die Luft sprengen wollte. Der Anschlag schlug fehl. Die offensichtlich stümperhaft zusammengesetzte Bombe wurde entschärft, das Fahrzeug war buchstäblich eine Schatztruhe für die Spurensicherung und die Fahnder der Bundespolizei FBI. Nach 53 Stunden konnte der mutmaßliche Attentäter festgenommen werden, in einem Flugzeug der Fluggesellschaft „Emirates“ auf dem Weg vom New Yorker John-F.-Kennedy-Flughafen über Dubai nach Islamabad.
Es heißt, Faisal Shahzad habe den Anschlagsversuch zugegeben. Er soll mit den Ermittlern zusammenarbeiten, obwohl ihm vor dem ersten Verhör sein sogenanntes Miranda-Recht auf Verweigerung der Aussage ohne vorherige Konsultation eines Anwalts seiner Wahl verlesen worden war. Daran haben sogleich einige oppositionelle Republikaner Anstoß genommen, schließlich handele es sich ganz offensichtlich um einen zum Massenmord entschlossenen, von islamistischem Hass angetriebenen Terroristen, den man nicht wie einen gewöhnlichen Kriminellen behandeln könne. (more…)