Im Norden des Irak sind bei einem Bombenanschlag auf drei Busse mit christlichen Studenten vier Personen getötet und etwa 70 Menschen teilweise schwer verletzt worden.
Roggwil: Am Morgen des 2. Mai waren die Studenten auf dem Weg von Karamless und Karakosh – beides Dörfer in der Niniveebene – zur Universität in Mosul. Den Informationen nach sei ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto zwischen die ersten beiden Busse gefahren und habe sich in die Luft gesprengt. Angeblich soll im dritten Bus auch eine Bombe versteckt gewesen sein. Das erfuhr das Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors von einheimischen Mitarbeitern. Diese berichten weiter, dass das lokale Spital um Blutkonserven für die Verwundeten bittet.
Christentum vor dem Aus? Das auf Jahrtausende zurückblickende Christentum in der nordirakischen Stadt Mosul scheint vor dem Ende. So flüchteten eingangs Jahr laut UN-Bericht über 700 christliche Familien aus Mosul. Die Zahl ging im letzten Jahrzehnt massiv zurück; um das Jahr 2000 lebten etwa 13,000 christliche Familien in dieser Stadt, kürzlich wurden noch 300 beziffert. Von den Geflüchteten konnten manche inzwischen zurückkehren, wenn auch nur unter großer Gefahr. Wie gefährlich die Lage für die Christen in dieser Gegend ist, zeigt dieser jüngste Bombenanschlag. Er ist kein Einzelfall, sondern reiht sich ein in die Serie von Anschlägen und Morden gegen die ungeliebte Minderheit. Open Doors bittet, für die Angehörigen des getöteten Christen sowie für die Verletzten und deren Angehörige zu beten.
Irak: Mordanschlag auf Bus mit christlichen Studenten
Vier Tote und 171 Verletzte bei Terrorakt in der Region Mossul
Bei einem Bombenanschlag auf Christen im Nordirak sind am Sonntag vier Menschen ums Leben gekommen. Weitere 171 seien verletzt worden, 17 von ihnen schwer, berichtete die italienische katholische Nachrichtenagentur SIR unter Berufung auf den chaldäisch-katholischen Erzbischof der Stadt Mossul, Emil Shimoun Nona. Der Kirchenführer korrigierte damit Angaben regionaler Medien, die zunächst von zwei Toten und rund 80 Verwundeten gesprochen hatten.
Das Attentat wurde auf einen mit christlichen Studenten besetzten Bus verübt, der sich auf dem Weg von Hamdaniya in das rund 40 Kilometer westlich gelegene Mossul befand. Nona sprach von einer fortgesetzten Gewalt gegen Christen im Irak. Für die Anschläge machte er ein Machtvakuum nach den jüngsten Parlamentswahlen und Parteistreitigkeiten verantwortlich. Nach Darstellung des irakischen Erzbischofs gab es zunächst kurz vor Mossul eine Explosion im Bus. Anschließend sei neben dem Fahrzeug ein am Straßenrand platzierter Sprengsatz detoniert. Der Bus sei ein „leichtes Ziel für die Attentäter“ gewesen, weil er jeden Morgen die gleiche Route zur Universität gefahren sei. An Bord hätten sich Studenten zwischen 18 und 26 Jahren befunden, sagte Nona SIR gegenüber. Die 45.000-Einwohner-Stadt Hamdaniya ist eine der wenigen Städte des Irak mit christlicher Mehrheit. Die meisten Christen Hamdaniyas gehören der syrisch-katholischen Kirche an.
http://www.kathweb.at/content/site/nachrichten/database/32464.html