kopten ohne grenzen

Durch Gebet und Wort für verfolgte Kopten

Türken gedenken erstmals des Armenier-Völkermords 3. Mai 2010

Filed under: Von hier und dort — Knecht Christi @ 02:13

stanbul Es gibt historische Momente, die keine Pauken und Trompeten brauchen. Als sich am frühen Samstagabend mehrere Hundert Menschen schweigend auf dem Pflaster am Taksim-Platz in der Innenstadt der türkischen Metropole Istanbul niederließen, schrieben sie Geschichte. Zum ersten Mal seit dem Massenmord an den Armeniern vor 95 Jahren versammelten sich auf türkischem Boden Menschen zu einem öffentlichen Gedenken für die Opfer der Massaker.

„Dieser Schmerz ist unser Schmerz, unsere gemeinsame Trauer“ stand in Weiß auf einem schwarzen Transparent, das in der Mitte der sitzenden Demonstranten lag, umgeben von roten Nelken und Kerzen. Das Istanbuler Signal kam zu einer Zeit, in der die Annäherung zwischen der Türkei und Armenien ins Stocken geraten ist. Eine Gruppe von 70 Intellektuellen hatte zu der Kundgebung am Jahrestag des Beginns der Massaker aufgerufen, viele prominente Akademiker und Journalisten waren darunter. „Ich bin sehr glücklich“, sagte der Politologe und Mitorganisator Cengiz Aktar nach dem friedlichen Ende der Kundgebung unserer Zeitung. Es sei ein guter Tag für die Türkei gewesen. „Ein weiter Teil des Tabus ist gebrochen“. Fast noch erstaunlicher als die Veranstaltung selbst war die Tatsache, dass die türkische Polizei die Demonstranten schützte: Noch vor wenigen Jahren hätten die Kundgebungsteilnehmer kaum eine behördliche Genehmigung für die Versammlung bekommen und Strafprozesse wegen Beleidigung des Türkentums riskiert.

       Die Erinnerung an diese Zeiten war noch deutlich spürbar. Auf dem schwarzen Transparent am Taksim klebte ein Foto von Hrant Dink: Der armenisch-türkische Journalist hatte eine Aufarbeitung des dunkelsten Kapitels der türkischen Geschichte gefordert und war dafür 2007 von Nationalisten erschossen worden. Nun bildeten Polizisten in voller Kampfmontur einen Riegel um die Gedenkveranstaltung und hielten nationalistische Störer mit türkischen Fahnen fern. Gleich mehrmals wurde an diesem Tag der armenischen Opfer gedacht. Wenige Kilometer vom Taksim entfernt, am Bahnhof Haydarpasa am asiatischen Ufer Istanbuls, erinnerten türkische Menschenrechtler an armenische Intellektuelle, die am 24. April 1915 von dem Bahnhof aus nach Anatolien gebracht wurden. In Haydarpasa diskutierten die Menschenrechtler erhitzt mit Gegendemonstranten, die an die türkischen Opfer armenischer Extremisten erinnerten.

Von Thomas Seibert – http://nachrichten.rp-online.de/politik/tuerken-gedenken-erstmals-des-armenier-voelkermords-1.73576

 

One Response to “Türken gedenken erstmals des Armenier-Völkermords”

  1. Roman Reiter Says:

    beobachten Sie bitte schauen Sie bitte hin in die Welt wer hätte gedacht daß sich so ein Ereignis bilden würde sind wir nicht ein Stück des Elends voran?Großes Mitgefühl an den Verfasser auch dieses berichtes den auch sein ,leid steckt in einer Form dahinter! Betet dessen verstorbener Menschen und hört nie auf daß wir um eine Freie Welt bitten und beten
    der Anfang ist bereits hier.


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